Nordring: Soziale Liste widerspricht CDU Nachwuchs



„Statt den Bürgern auch die Nachteile aufzuzeigen, was der Bau des Nordrings für sie bewirken könnte, wird er nur schöngeredet und zugleich eine Art Weltuntergangsstimmung propagiert, wenn er nicht gebaut werden würde. Das ist unredlich und Volksverdummung“, sagt Ratsfrau Bärbel Sauer von der Wählergemeinschaft SozialeListe Bocholt, die damit auf die Medieninformation der Jungen Union – der Nachwuchsorganisation der CDU – vom Wochenende reagiert.

Bärbel Sauer: „Natürlich ist das ein ernstzunehmendes Thema, besonders für die Anwohner, die von Lärm und Autoverkehr entlastet werden müssen. Doch es müsse über Alternativen nachgedacht werden – und das unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Umwelt-Gruppen, Verkehrsexperten, der Politik, vor allem der Bürger*innen und in besonderem der Anwohner*innen. Außerdem wäre hierzu die Erstellung einer Machbarkeitsstudie über alternative Verkehrskonzepte zum Nordring ein Muss.Spätestens dann wird sich zeigen, dass der Bau des Nordrings mehr als überflüssig ist und Maßnahmen möglich sind, die allen gerecht werden, nämlich den Anwohnern und der Umwelt.“

Auch der Umweltpolitische Sprecher der Wählergemeinschaft, Torsten Wollberg, befürchtet durch den Bau des Nordrings negative Auswirkungen dort auf die Wohngebiete durch erheblich mehr Verkehrsaufkommen, mehr Lärm- und Luftschadstoffbeeinträchtigung – also genau das Gegenteil, dessen was der Bau des Nordrings bewirken soll.

Rainer Sauer (Vorsitzender) hält die Argumentation der Jungen Union für nicht hilfreich und verwahrt sich dagegen, den Bürgern schmackhaft machen zu wollen, dass es nur durch den Bau des Nordrings neue Baugrundstücke gebe: „Dem CDU-Nachwuchs, aber auch der CDU-Ratsfraktion, sind offenbar die Themen ausgegangen, indem sie sich massiv und ausschließlich für den Bau von mehr Straßen aussprechen. Das zeugt eher von Ideenlosigkeit. Außerdem ist das eine reine Bauernfängerei, wenn den Bürgern durch den Bau des Nordrings in Aussicht gestellt werde, dass dadurch Baugrundstücke akquiriert werden. Das ist reines Wahlkampfgeplänkel. Das Thema ist viel zu ernst, als es für den Wahlkampf auszuschlachten und damit auf Stimmenfang zu gehen.“

Bildmitte: Bärbel Sauer und Torsten Wollberg bei einer Unterschriftensammlung in der Bocholter Fußgängerzone.

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