NRW-Sonderpreis für kommunale Integrationsleistungen geht nach Bocholt



Bocholt (EUBOH). Die Stadt Bocholt gehört zu den fünf Städten, die am 2. November 2016 mit einem Sonderpreis für kommunale Integrationsleistungen ausgezeichnet wurden. Erster Stadtrat Thomas Waschki nahm aus den Händen des Ministers für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Franz-Josef Lersch-Mense, diese Auszeichnung in Düsseldorf entgegen. Neben Bocholt wurden auch Dortmund, Gütersloh, Herford und Stolberg/Rhld. mit Sonderpreisen geehrt.
Außerdem zeichnete das Land weitere fünf Städte und Gemeinden aus Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr mit dem Titel „Europaaktive Kommune NRW“ aus. Bocholt hatte diese Ehrung bereits im Jahr 2014 erhalten und darf sie für fünf Jahre tragen. Die Stadtoberhäupter aus Düsseldorf, Kranenburg (Kreis Kleve), Südlohn (Kreis Borken), Weeze (Kreis Kleve) und Werne (Kreis Unna) nahmen im feierlichen Rahmen ihre Auszeichnung entgegen.
Würdigung durch Ministerpräsidentin
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sagte anlässlich der Bekanntgabe: „Die Auszeichnung der Landesregierung würdigt das vorbildliche Engagement, mit dem unsere Kommunen den Europagedanken vor Ort vermitteln. Europafähigkeit ist inzwischen ein wichtiges Kriterium beispielsweise für die Standortentscheidung von Unternehmen. Der Titel ist damit eine gute Werbung für den ausgezeichneten Kreis, die Stadt oder die Gemeinde.“
Europaminister Lersch-Mense sagte: „Wir hören immer wieder, dass die Auszeichnung zu einer nachhaltigen Stärkung des Europagedankens auch innerhalb der jeweiligen Kommunalverwaltung beiträgt. Europa lebt von starken Kommunen.“
Auszeichnung in sechs Kategorien
Angesichts der Herausforderungen, die die Aufnahme von Flüchtlingen insbesondere für die Kommunen bedeutet, hatte der Europaminister und Chef der Staatskanzlei in diesem Jahr einen Sonderpreis für kommunale Integrationsleistungen ausgelobt. Dieser wurde in sechs Kategorien ausgeschrieben. Bocholt erhielt den Sonderpreis als bestes Beispiel für kommunale Integrationsarbeit für die Ausrichtung des 1. EU-Dialogs mit den Partnerstädten zum Thema „Migration unter Einbeziehung von Geflüchteten in kulturellen Veranstaltungen“. Franz-Josef Lersch-Mense: „Ich danke den vielen Ehrenamtlichen sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Verwaltungen für ihren großen Einsatz bei der Betreuung der Flüchtlinge. Wenn wir heute einige Kommunen besonders auszeichnen, gilt dies auch stellvertretend für alle, die sich für Geflüchtete einsetzen.“
Zusammenarbeit mit LWL und Vereinen
Das nun preisgekrönte internationale Kulturwochenende vom 29. April bis zum 1. Mai 2016 in Bocholt wurde mit dem Künstlerprojekt „Open Spaces 2016 – Under construction – Zukunft Bauen“ im Kulturviertel Kubaai (Regionaleprojekt, Kürzel steht für „Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße“), dem grenzüberschreitendes Kunstcarrée in der Bocholter Innenstadt und dem internationalen Kinder- und Familienfest am LWL-Textilwerk, gefeiert. An allen drei Kulturprojekten nahmen Flüchtlinge aktiv teil und ermöglichten einen Einblick in die jeweilige Kultur sowie den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen. Auch die Mitglieder der offiziellen Delegationen aus den Bocholter Partnerstädten und den benachbarten Niederlanden zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Aktivitäten unter Einbindung der Flüchtlinge.
Bei „Open Spaces 2016“ präsentierten 15 lokale und internationale Künstler ihre “grenzenlose Kunst“ in der alten Herding-Spinnerei auf dem Kubaai-Gelände. Sie konnten bei ihrer Arbeit live beobachtet werden. Der EU-Dialog findet durch erste Kontakte zwischen Bocholt und den niederländischen Nachbargemeinden in diesen Tagen seine Fortsetzung.

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