Onderduikmuseum Aalten: Bocholter Grundschüler testen neue Kinder-Rallye

Ein spannendes Stück Heimatgeschichte stand heute für die Klasse 4a der Bocholter Clemens-August-Schule auf dem Unterrichtsplan. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Anne Urbanczyk-Schmidt testeten die Schülerinnen und Schüler eine neue deutschsprachige Kinder-Rallye im Onderduikmuseum Aalten. Das widmet sich dem Leben untergetauchter Flüchtlinge und Widerstandskämpfer während der NS-Zeit und vermittelt die Gefahren und Herausforderungen dieser Epoche. 

Während des Besuchs am Vormittag konnten die Kinder verschiedene Varianten des Rundganges ausprobieren. Die eine Hälfte arbeitete mit Tablets und einer App, die anderen Gruppen löste die Aufgaben klassisch mit Stift und Papier. Entwickelt worden war der als Schnitzeljagd angelegte Rundgang von einem Niederländisch-Kurs des Bocholter Weiterbildungskollegs Westmünsterland (wir berichteten).

Und gleich zum Start gab es ein Problem. Die Schülertabletts konnten sich nicht mit dem Wlan des Museums verbinden. Die Sicherheitseinstellungen der Geräte ließen dies nicht zu. „Wir haben die Daten glücklicherweise schon vorher heruntergeladen. Deshalb war das kein Problem“, sagte die Klassenlehrerin.   

„Normalerweise darf man in Museen ja nichts anfassen – und hier müssen wir sogar Sachen hochheben, um die Lösungen zu finden. Das war erst gar nicht so einfach“, berichtete eine Schülerin begeistert. Gemeinsam mit zwei Klassenkameradinnen meistert sie die interaktive Schnitzeljagd mithilfe eines iPads. Ihre Freundin ergänzte: „Es ist toll, dass wir so viel über diese Zeit lernen können. Es ist wichtig, dass wir nicht vergessen, was damals passiert ist.“

Bereits im Vorfeld hat sich die Klasse intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. „So wussten die Kinder ungefähr, was sie im Museum erwartet“, erklärte Lehrerin Urbanczyk-Schmidt. Die Klasse verfolgt regelmäßig die Kindernachrichtensendung Logo, um sich über politische Themen zu informieren und diese im Unterricht zu diskutieren.

Nach dem Probedurchgang stand eine Feedback-Runde auf dem Plan, bei der die Kinder alle positiven und negativen Aspekte aufzählen konnten. So können die Entwickler herausfinden, an welchen Schrauben nochmal gedreht werden muss. „Wir müssen die Sprache noch kindgerechter machen“, hatte Projektleiterin Miriam Pietzka vom Weiterbildungskolleg in Bocholt schon eine notwendige Verbesserung erkannt.

 Museumsgeschäftsführerin Marieke Verschoor-Boele ist dankbar für die Unterstützung aus Deutschland: „Es ist sehr schön, dass eine deutsche Gruppe uns geholfen hat, da sich Kultur und Sprache ja doch unterscheiden. Mit der Übersetzung wäre es für uns deutlich schwieriger gewesen.“ Durch ein solches Angebot erhofft sich das Museum außerdem, die Ausstellung für deutsche Besucherinnen und Besuchern, sowie Kindern und Schulklassen attraktiverer zu machen.

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