Von BERTHOLD BLESENKEMPER
Heinrich (Heiner) Beßling will Bürgermeister von Rhede werden. Der parteilose Reparaturschlosser aus Krechting ist damit der erste und bislang einzige Herausforderer von Amtsinhaber Jürgen Bernsmann für die Kommunalwahlen im September. Politikerfahrung hat der 64-Jährige nicht. Das betrachtet er allerdings eher als Vor- denn als Nachteil. „Wenn man nicht aus dem System kommt, stellt man ganz andere Fragen und ist nicht so betriebsblind“, meint Heinrich Beßling. Er macht sich insbesondere für Bürgernähe stark. Die vermisst er nämlich in Rhede – und nicht nur dort.
Beßling hat bereits ein kleines Wahlkampfteam um sich geschart. Dazu gehört allen voran seine Ehefrau Ulrike (61). Die findet das Engagement ihres Manne „sehr gut“. Als erstes müssen die Krechtinger jetzt 190 Unterstützungsunterschriften sammeln. Andernfalls wird der parteilose Kandidat zu den Wahlen erst gar nicht zugelassen. „Aber das sollte kein Problem sein“, sagt Heinrich Beßling. Mit seinem Markenzeichen, einem auffällig gelben Fahrrad, will er sich jetzt aufmachen und um Unterstützung werben.
Der 64-jährige ist gebürtiger Rheder und hat hat dort die Hauptschule abgeschlossen. Es folgten eine Lehre als Elektroinstallateur, die Erlangung der Fachhochschulreife an der Abendschule sowie vier Semester Elektrotechnik-Studium. „Aber ich habe gemerkt, dass das nicht mein Ding war“, erklärt der Kandidat, warum er die Hochschule verließ und etwas völlig Neues begann. Er wurde Reparaturschlosser. „Das ist meine Leidenschaft“, verrät der Krechtinger, dem nach eigenem Bekunden Werterhalt und die Natur sehr wichtig sind.
Und er hat auch schon Parallelen zum Amt des Bürgermeister entdeckt. Auch dort gehe es darum, Fehler im System aufzuspüren und zu versuchen, sie zu beheben. Sein vergleichsweise hohes Alter schreckt Heinrich Beßling nicht ab. „Ich bin fit“, meint er und setzt auf Sieg. Denn: „Wenn man nicht gewinnen will und kann, sollte man gar nicht erst antreten“, meint der Krechtinger.