Pestel-Studie: 2.030 neue Wohnungen fehlen jährlich

Lesezeit ca. 2 Min.

Dringender Handlungsbedarf im Wohnungsbau besteht im Kreis Borken. Nach einer aktuellen Analyse des Pestel-Instituts wird bis 2028 ein Neubau von etwa 2.030 Wohnungen jährlich erforderlich sein. Dieses Resultat wird durch die derzeitige Situation untermauert: Aktuell fehlen im Kreis rund 3.830 Wohneinheiten. Darüber hinaus müssen abgängige Wohnräume in älteren Gebäuden ersetzt werden, insbesondere in Bezug auf Nachkriegsbauten, bei denen sich Renovierungen oft nicht wirtschaftlich gestalten lassen, erklärt Matthias Günther vom Pestel-Institut.

Die vorliegenden Zahlen über ungenutzte Wohnungen ändern nichts an der Notwendigkeit des Neubaus. Laut dem jüngsten Zensus sind im Kreis Borken etwa 4.350 Wohnungen unbesetzt, was 2,6 Prozent des gesamten Bestands entspricht. Interessanterweise sind circa 2.050 dieser Wohnungen bereits seit über einem Jahr leer. Das entspricht etwa 47 Prozent des gesamten Leerstands. Diese ungenutzten Objekte bedürfen oft umfassender und kostspieliger Sanierungen, bevor sie wieder bewohnbar sind.

Leerstand spielt jedoch eine gewisse Rolle im Wohnungsmarkt. Etwa 3 Prozent aller Wohnungen sollten für einen reibungslosen Umzug verfügbar sein und um eventuelle Renovierungsarbeiten durchführen zu können. Es ist jedoch eine Herausforderung, lange leerstehende Immobilien wieder attraktiv zu machen, so Günther. Viele Hauseigentümer zögern häufig mit Sanierungen, da sie unsicher sind, welche rechtlichen Vorgaben, insbesondere im Bereich des Klimaschutzes, auf sie zukommen könnten. Die politische Unsicherheit und schwankende Regelungen, wie beim Heizungsmarkgesetz, tragen zur Verunsicherung bei.

Zusätzlich wird die Vermietung leerstehender Wohneinheiten oft durch finanzielle Engpässe der Eigentümer behindert. Zudem kommt es bei Erbschaften häufig zu Schwierigkeiten, einen Mietvertrag zu etablieren. Auch die Skepsis gegenüber potenziellen Mietern, die möglicherweise zu Konflikten führen könnte, beeinträchtigt die Vermietung. Aus all diesen Gründen ist für Günther klar: Der Neubau von Wohnungen ist im Kreis Borken unumgänglich.

Related Posts

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert