Pflegekassen unterstützen Patienten bei der Alltagsbewältigung



Die Solidarität und Hilfsbereitschaft, die sich gerade in Nachbarschaften zeigt, beeindruckt auch Katharina Holtschlag, Leitung des Mobilen Sozialen Dienstes der Caritas Sozialstation. Aber sie sieht auch, dass nicht alle, die auf Hilfe angewiesen sind, versorgt sind. Daher bietet ihr Dienst nun gezielt Hilfe an. Menschen mit Pflegegrad können über die Pflegekassen Betreuungs- und Entlastungsleistungen abrufen. „In der Regel wird dieses Budget für offene Angebote im Freizeitbereich genutzt“, weiß Holtschlag. Das sei ja aber nun nicht mehr möglich. Bei einigen Klient*innen helfe der Mobile Soziale Dienst sonst auch im Haushalt. „Aber gemeinsam den Wochenputz erledigen, ist aktuell schwierig. Auch wir versuchen ja, die unnötigen Kontakte zu vermeiden.“, erklärt Holtschlag.

Menschen mit Pflegegrad haben nun die Möglichkeit, das Budget für Betreuungs- und Entlastungsleistungen einzusetzen, um über den Mobilen Sozialen Dienst Unterstützung im Alltag zu erhalten. Das, was viele Menschen mit Pflegegrad aktuell herausfordere, beziehe sich ja darauf, die Anforderungen des Alltags zu meistern, ohne auf die üblichen Unterstützernetzwerke zurückzugreifen und ohne das Haus unnötig zu verlassen, berichtet Katharina Holtschlag. „Die meisten Menschen, die wir unterstützen haben jetzt Probleme, ihre Versorgung zu sichern. Rezepte beim Arzt anfordern und die Medikamente dann in der Apotheke besorgen zum Beispiel. Natürlich gibt es dafür jetzt neue, sichere Vorgehensweisen. Aber für viele ältere Menschen ist es schwierig, sich darüber zu informieren oder darauf umzustellen.“, so Holtschlag.

Deshalb übernehmen die Mitarbeiterinnen des Mobilen Sozialen Dienstes jetzt z.B. Behördengänge, bringen Briefe und Pakete zur Post, erledigen Einkäufe und kümmern sich um die Beschaffung von Medikamenten und Pflegehilfsmitteln.

„Natürlich bieten viele Apotheken auch Lieferdienste an“, weiß Holtschlag. Wichtig sei es nun aber, die Systeme nicht unnötig zu belasten. „Der Lieferdienst ist für die Menschen gedacht, die keine andere Möglichkeit haben, an wichtige Medikamente zu kommen. Das heißt auch, wir müssen da helfen, wo es geht, damit Kapazitäten für Notfälle erhalten bleiben“.

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