5.099 neue Lehrlinge im Handwerk



In 2020 haben die Handwerksbetriebe im Münsterland und in der Emscher-Lippe Region 5.099 neue Auszubildende eingestellt. Das sind 333 weniger (minus 6,1 Prozent) als im Vorjahr, meldet die Handwerkskammer (HWK) Münster. HWK-Präsident Hans Hund (Bocholt) betont: „Die Betriebe hätten gern mehr ausbildet.“

Nach dem Ausfall der wichtigen Praktikumsphase im Frühjahr wegen des Coronavirus und der danach sehr eingeschränkten Möglichkeit zur Berufsorientierung in Schulen sei er über das relativ glimpfliche Ergebnis erleichtert, unterstreicht Hund. Im Sommer war die Zahl der Lehrverträge noch um 15 Prozent eingebrochen. Danach hat das Handwerk aufgeholt. „Die Betriebe und die Ausbildungsvermittler der Handwerkskammer haben sich insbesondere im Herbst ins Zeug gelegt, möglichst viele Schulabgängerinnen und -abgänger für eine Ausbildung zu gewinnen“, so Hund. Ende des Jahres boten Handwerksunternehmen im Kammerbezirk noch 359 offene Plätze im Online-Lehrstellenportal der HWK an. Für 2021 sind schon zahlreiche Angebote veröffentlicht.

Unversorgten Jugendlichen, die sich für eine Ausbildung im Handwerk interessieren, empfiehlt Hund, bis Sommer eine Einstiegsqualifizierung mit Berufsschule und Praxis oder ein längeres Praktikum zu absolvieren, um in eine spätere Ausbildung übernommen zu werden.

Von den neuen Lehrstellen in über 100 Handwerksberufen entfallen auf die Kreise Borken 1.072 (minus 4,1 Prozent gegenüber 2019), Coesfeld 491 (minus 15,9 Prozent), Steinfurt 962 (minus 7,6 Prozent), Warendorf 504 (minus 6,8 Prozent) und Recklinghausen 958 (minus 5,1 Prozent) und auf die Städte Münster 577 (minus 2,0 Prozent), Bottrop 176 (plus 2,3 Prozent) und Gelsenkirchen 359 (minus 5,0 Prozent).

Die neuen Auszubildenden haben zu 42 Prozent einen Realschulabschluss. 30 Prozent kommen von der Hauptschule. 22 Prozent sind Abiturienten. Keinen Abschluss haben 4 Prozent. 2 Prozent besitzen einen Auslandsschulabschluss.

261 Lehrlinge (5,1 Prozent) stammen aus anerkannten Asylherkunftsländern. „Die Ausbildungsbetriebe nehmen mit ihrem Engagement für die Integration von Geflüchteten ins Berufsleben gesellschaftliche Verantwortung wahr. Gleichzeitig ergreifen sie die Möglichkeit, eine Fachkraft für die Zukunft zu gewinnen“, würdigt Hund.

Wie im Vorjahr gibt es die meisten weiblichen Auszubildenden in den Berufen Friseurin, Fachverkäuferin im Bäckerhandwerk und Kauffrau für Büromanagement. Ebenfalls unverändert lernen die meisten männlichen Auszubildenden die Gewerke Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert