Neues Kunstwerk am Historischen Rathaus



Ein neues Kunstwerk, eine Zierblende aus pulverbeschichtetem Edelstahl, ziert seit ein paar Tagen die Rückseite des Historischen Rathauses. Der Bocholter Künstler Georg Spogahn hat diese – gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Michael – erstellt. Die Volksbank Bocholt hat die Kosten übernommen.
Neben dem im letzten Jahr neu gestalteten behindertengerechten Eingang hängt nun eine Metallplatte mit 24 Bildern, die die wechselhafte Geschichte des Bocholter Rathauses darstellen. Nach der Sanierung des Historischen Rathauses und dem Einbau eines Fahrstuhls musste an der Rückseite des Gebäudes neben dem neuen Eingang ein Gitter für die Entlüftungsanlage in die Außenmauer eingelassen werden. Dieses Gitter sah nicht so schön aus und über eine Anfrage einer Bocholter Bürgerin sprach Kulturamtsleiterin Jule Wanders Georg Spogahn an, ob er nicht eine Idee hätte. Mit der Volkbank Bocholt war dann auch schnell ein Sponsor gefunden und Spogahn konnte loslegen.
Besondere Ehre
„Ich bin in Bocholt aufgewachsen, verliebt in meine Heimatstadt und stolz, dass ich das machen durfte. Es ist eine besondere Ehre für mich“, sagte er bei der Vorstelung des Kunstwerks. Die 24 Fenster auf der Vorderseite des Historischen Rathauses, die alljährlich den Adventskalender abbilden, inspirierten ihn, diese auch auf der Stahlplatte zu spiegeln. „In diesen Fenster sind 24 Ereignisse und Gegebenheiten der langen Geschichte über die Jahrhunderte symbolisch reflektiert“, betont Spogahn.
Der Weg zur Rückseite lohnt sich. Auf der Tafel geht es mit dem ersten Plan 1609 los. Die Grundsteinlegung darf ebensowenig fehlen, wie die Bezugsferigkeit. „Vielfach ist zu lesen, dass die Bauzeit von 1618-1624 andauerte. Bezugsfertig wurde das Gebäude allerdings schon zum Jahreswechsel 1619/1620“, berichtete Spogahn. Das hätten Recherchen des Stadtarchivs ergeben. Andere Bilder zeigen die Funktionen, die das Gebäude im Laufe der Zeit einmal gehabt hat. Zu Beginn waren hier das Gerichtslokal, die städtische Waage, die „Scharne“ (Fleischhalle), und eine Wachstube der Polizei untergebracht.
Verschiedene geschichtlich bedeutende Ereignisse
Einige geschichtliche Ereignisse dürften den Bocholterinnen und Bocholter sicherlich nicht so bekannt sein. Der Abbruch des Storchenturms z.B. im Jahre 1749 oder die Verschuldung der Stadt schon beim Beginn des Baus (1618). Seinerzeit halfen sich die Stadtoberen, indem sie selber Geld prägten und so wieder flüssig wurden. Die Zerstörung im zweiten Weltkrieg fehlt ebensowenig wie der Wiederaufbau in den Jahren 1948 – 1955.
Georg Spogahn zeichnete alle 24 Tafeln mit der Hand. Bruder Michael digitalisierte diese Zeichnungen. Clemens Sanders vom Sporker Unternehmen Metallbau Sanders laserte dann die Bilder in die Platte.
„Wir sind froh, dass wir da helfen konnten“, sagte Marketingleiter Bernd Kleine-Rüschkamp von der Volksbank Bocholt. Georg Spogahn kenne man in seinem Haus schon lange, weil er schon öfters in der Volksbank ausgestellt habe.

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