Prognose: Bocholt schrumpft bis 2040 auf 66.000 Einwohner



Das Rennen um die Nummer zwei der Städte im Münsterland hat Bocholt laut den Westfälischen Nachrichten bereits verloren. Jahrelang lieferten sich die Rheine und Bocholt in diesem Punkt ein Kopf-am-Kopf-Rennen. Jetzt ist Rheine auf fast 80.000 Einwohner angewachsen. Bocholt hingegen ist in der gleichen Zeit laut einer Fortschreibung der Volkszählung von 2011 statistisch auf nur noch 71.000 Einwohner geschrumpft. Damit nicht genug. Bis 2040 prognostiziert das statistische Landesamt NRW in seiner Gemeindemodellrechnung eine weitere Abnahme um fast acht Prozent auf dann nur noch 66.000 Einwohner. Im Rathaus läuten die Alarmglocken. 

Ein Grund für die Negativentwicklung ist die demographische Entwicklung. So werden bis 2040 nur noch etwas mehr als halb so viele Bocholter geboren wie sterben. Zudem hat die größte Stadt im Westmünsterland seit Jahren ein negatives Wanderungssaldo bei der deutschen Bevölkerung. Würden momentan nicht so viele Ausländer in die Stadt kommen, wäre die Lage noch schlechter.

Experten machen laut einem Bericht in der heutigen Ausgabe des BBV unter anderem die angespannte Wohnungssituation für die Lage verantwortlich. Wohnen in der Stadt ist vergleichsweise teuer, heißt es in dem Artikel. Zudem sei bezahlbarer Wohnraum knapp. Gleiches gelte für Gewerbeflächen. Das hemme die wirtschaftliche Entwicklung.  Schwächen werden außerdem im Bereich weicher Standortfaktoren wie Bildung und Kultur ausgemacht,  Und: „Bocholt muss sich auch nach außen hin bekannt machen“, zitiert das Bocholter-Borkener Volksblatt Sascha Terörde, Leiter des Zukunfts- und Strategiebüros im Rathaus.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar „Europas führende Fahrradstadt – eine Vision für Bocholt“ von Berthold Blesenkemper

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