Quartier Fildeken Bocholt: Stadtentwicklung „von unten“



Bocholt (PID). Im Rahmen eines Info-Cafés wurde den Bürgern und Akteuren des Fildeken jetzt das Projekt „HausAufgaben im Fildeken“ erläutert. Dabei geht es darum, neue Wohnangebote in der Fildekenschule am Mühlenweg zu erdenken. Die Ideen und Konzepte sollen dabei unter anderem durch die Expertise der Bewohner des Stadtteils zustande kommen.
Stadtentwicklung statt Gartenarbeit – trotz des schönen Frühlingswetters war das Info-Café in der neuen Mensa der Gesamtschule mit etwa 50 Bewohnern und Akteuren aus dem Fildeken gut besucht. In lockerer Atmosphäre wurden den Teilnehmern die Hintergründe sowie die weiteren Schritte des Projektes vorgestellt.
Daniel Zöhler, Stadtbaurat der Stadt Bocholt, und Berthold Klein-Schmeink von der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt führten in den Prozess ein und machten deutlich, dass mit dem Projekt „HausAufgaben im Fildeken“ nun die Chance besteht, eine Wohnform zu erdenken, welche auf die lokalen Bedürfnisse der Bewohner des Fildeken eingeht – sozusagen Stadtentwickung „von unten“ zu betreiben, aus Bürgersicht. Voraussetzung dafür sei jedoch das Engagement der Bürger, die ihr Wissen in den Prozess einbringen müssten.
Fünf Tische – fünf Themen
Und das taten sie auch – und äußerten bereits während des Info-Cafés erste Ideen und Wünsche für das Projekt. An vier Tischen zu den Themen „Wohnen“, „Gemeinschaft“, „Kultur und Freizeit“ sowie „Unterstützungsangebote“ wurden etliche Ideen für die Zukunft der Fildekenschule und den angrenzenden Flächen zusammengetragen, die im Verlauf des Projektes weiter diskutiert und konkretisiert werden. An einem fünften Tisch bestand zudem die Möglichkeit, die Lieblingsorte der Anwohner im Fildeken zu markieren und diese zu beschreiben.
Die Anforderungen von Senioren an ihre zukünftige Wohnsituation im Fildeken wurden zudem durch die Ergebnisse einer Bewohnerbefragung des Vereins „Leben im Alter“ (L-i-A) deutlich, die Andrea Unland und Jörg Geuting von L-i-A den Teilnehmern vorstellten. In der anschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass es zwar vordergründig um Fragen der baulichen Umsetzung geht, dass diese jedoch immer eine starke soziale Komponente für die Menschen im Stadtteil besitzen.
Bauzaun und Briefkasten für Ideen
Jens Imorde vom begleitenden Büro IMORDE Projekt- & Kulturberatung GmbH stellte in seinem Vortrag sodann die weiteren Schritte des Projektes „HausAufgaben im Fildeken“ dar. Zunächst wird an der Fildekenschule nach den Ostertagen ein Banner aufgehangen, welches auf den Prozess aufmerksam. An einem Bauzaun wird der Verlauf des Projektes dokumentiert. Die Wünsche und Ideen der Bewohner werden dort präsentiert. An dem Bauzaun wird zudem ein Briefkasten angebracht – alle Bewohner des Fildeken sind aufgefordert ihre Ideen zum Projekt in diesen Briefkasten einzuwerfen.
Stadtteilspaziergang am 13. April
Der Prozess wird am 13. April mit einem Stadtteilspaziergang für alle interessierten Bewohner und Akteure des Fildeken weitergehen. Dabei werden wichtige Orte und Plätze des Fildeken besucht, die im Kontext der Quartiersentwicklung und des Umbaus der Fildekenschule von Bedeutung sind. Treffpunkt ist der Schulhof der Fildekenschule um 15 Uhr.
Workshop am 8. Mai
Am 8. Mai werden dann die bisherigen Ergebnisse, Anforderungen und Ideen auf dem „Perspektiv-Workshop“ genauer betrachtet und konkretisiert, sodass ein Konzept zur Nutzung der alten Fildekenschule und weitere Perspektiven für das Areal entstehen können. Der Perspektiv-Workshop findet von 17:00 – 20:30 Uhr in der neuen Mensa der Gesamtschule statt.
Hintergrund: Was ist das Projekt „HausAufgaben“?
Das Projekt „HausAufgaben im Fildeken“ wird im Rahmen der REGIONALE 2016 unterstützt und durch Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW gefördert. Die Umsetzung des Projektes wird im Auftrag der Stadt Bocholt von der EWIBO (Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt) koordiniert und fachlich begleitet durch die Büros IMORDE Projekt- & Kulturberatung sowie BURGDORFF STADT – Agentur für kooperative Stadtentwicklung.

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