Rat stimmt geschlossen der Einrichtung einer Kinderschutzambulanz im Krankenhaus zu
In Bocholt wird geplant, eine Kinderschutzambulanz im Krankenhaus einzurichten. Der zuständige Antrag wurde von den Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen, BSW, FDP und CDU an den Rat gestellt, der gestern einstimmig dafür stimmte.
Ziel einer medizinischen Kinderschutzambulanz ist es, Kindern und Jugendlichen, die Gewalt, Misshandlung oder Vernachlässigung erlitten haben, umfassende Unterstützung zu bieten. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht nur auf medizinischer Versorgung und der Dokumentation von Verletzungen, sondern auch auf der Beratung und Unterstützung der Familien. Das geplante Team soll interdisziplinär zusammengesetzt sein und Fachkräfte wie Kinderärzte, Psychologen, Sozialpädagogen und weitere Spezialisten umfassen. Diese werden eng mit Jugendämtern, Schulen, Beratungsstellen und anderen Institutionen kooperieren, um eine ganzheitliche Betreuung sicherzustellen.
Zu den Aufgaben gehören Diagnosen und Untersuchungen, die die Identifizierung und Dokumentation von Misshandlungen sowie Vernachlässigung umfassen. Außerdem wird es Beratungen geben, die Eltern und Familien helfen sollen, die Situation der Kinder zu verbessern.
Da es derzeit keine finanzielle Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Einrichtung, jedoch nach Auskunft des Erster Stadtrates Björn Volmering wohl für den Betrieb neuer Kinderschutzambulanzen gibt, plant Bocholt eine gemeinsame Finazierung mit dem Kreis Borken sowie den Städten Borken, Gronau und Ahaus. Der erste Schritt sieht die Schaffung einer Fachkraftstelle mit zehn Wochenstunden vor, die finanziell vom Kreisjugendamt unterstützt werden soll.