Rathaus entkernt – aber Großbaustelle geht irgendwie anders…

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Von BERTHOLD BLESENKEMPER

25. Mai 2023, viereinhalb Jahre nach dem ersten Umzug von Mitarbeitern der Stadt in die Interimsverwaltungszentrale an der Kaiser-Wilhelm-Straße. Bürgermeister Thomas Kerkhoff hat die Presse kurzfristig zur Baustellenbesichtigung an den Berliner Platz geladen. Man will uns zeigen, was bereits alles passiert ist. Zahlen werden präsentiert. Soundsoviel Tonnen Beton (die genauen Fakten plant man heute nachzuliefern) wurden rausgeschleppt und unzählige Lüftungsrohre, Heizungsanlagen und, und, und. Doch das meiste davon bleibt mir als Laien verborgen, als wir durch die Immobilie gehen.

Ich vergleiche die Fotos, die ich heute mache, mit denen vom Dezember 2021, als wir schon mal hier waren (siehe unten). Große Unterschiede erkenne ich nicht. Auch von außen ist wenig zu sehen. Keine Spundwände, kein viertes Obergeschoss, keine Bühnenerweiterung, keine Veränderung der Front. Die Lichtschächte sind noch nicht ausgesägt. Das Treppenhaus ist noch nicht verstärkt, der Ratssaal noch nicht vergrößert. Das alles komme noch, betont Tina Miraglia von der Gebäudewirtschaft.

Wir gehen durch den Keller hoch bis in dritte Obergeschoss. Dort treffen wir die ersten Arbeiter. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass gerade Mittagszeit ist. Aber Großbaustelle geht irgendwie anders. Das werden sich ändern, meint Tina Miraglia. Denn zurzeit würden die Vergaben für die neue Haustechnik und die vielen anderen Dinge laufen. „Und inzwischen hat sich auch der Markt beruhigt. Es gibt bei den Unternehmen wieder Kapazitäten und vor allem gibt es wieder Material“, ergänzt ihr Kollege Michael Köller.

Wir erfahren, dass Ende 2025 alles fertig sein soll – zumindest fast. Denn beim Stadttheater kann es „nachlaufend“ auch erst Frühjahr oder Sommer 2026 werden. Eines steht demnach fest: Die Kirmes 2023 und 2024 wird jedenfalls kleiner oder in Teilen verlegt werden müssen.

Jedes Jahr zusätzliche Bauzeit koste die Stadt rund eine Million Euro, erklärt Bürgermeister Thomas Kerkhoff. Bei der Frage, wer für die jüngsten Verzögerungen verantwortlich ist, hält er sich bedeckt. Aber so viel schimmert durch: es muss wohl am Architekturbüro Böhm liegen. Ja man müsse mit weiteren Kostensteigerungen rechnen, erklärt Thomas Kerkhoff. 100 Millionen aber, wie von vielen geunkt, würden es aber auf keinen Fall werden. 

  1. Ruth Rümping says:

    Das zeigt den Zustand Leitung Gebäudewirtschaft. Wie immer, nichts Genaues weiß man nicht, aber man verspricht, nachzuliefern! Und der Baudezernent? Auch keine Ahnung? Liegt es vielleicht an fehlender Kommunikation mit dem Büro Böhm? Wo bleibt denn die „starke, leitende Hand“ von Kerkhoff? Auch hier versandet im Nichts?

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