Rathaussanierung: Stadtverwaltung zieht übergangsweise ins Gigaset-Gebäude um



Bocholt (PID). Die Bocholter Stadtverwaltung, die zurzeit im Rathaus am Berliner Platz 1 untergebracfht ist, zieht um. Der Großteil der Belegschaft zieht zur Kaiser-Wilhelm-Straße, genauer: in freie Gebäudetrakte der dort angesiedelten Gigaset AG. Das hat der Stadtrat beschlossen, indem er jetzt den Mietkonditionen zustimmte. Der Vertrag ist nun unterschriftsreif. Grund für die übergangsweise Auslagerung ist eine notwendige Sanierung des Rathauses. Sie soll in den Jahren 2020 bis 2021 durchgeführt werden.
300 Mitarbeiter betroffen
„Den Umzug einer ganzen Stadtverwaltung zu planen, ist eine sehr schwierige Aufgabe: Ich freue mich deshalb, dass es gelungen ist, geeignete Ersatzbüros für die Übergangszeit während der Sanierung zu finden. Wir danken der Gigaset AG für die konstruktiven Verhandlungen und freuen uns auf die gemeinsame Zeit an der Kaiser-Wilhelm-Straße“, so Bocholts Stadtbaurat Daniel Zöhler.
Die Gebäudewirtschaft Bocholt wird als erste Einheit Ende November 2018 umziehen. Schrittweise folgen dann in 2019 die anderen Fachbereiche. Insgesamt ziehen rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Standort Kaiser-Wilhelm-Straße um. Ende 2019 soll das Gebäude am Berliner Platz vollständig geräumt sein.
Im Gigaset-Komplex mietet die Stadtverwaltung eine Fläche von rund 6.179 qm für den Zeitraum 1. November 2018 bis 31. Dezember 2021 an. Im neueren Trakt werden sechs Etagen angemietet mit einer Fläche von 3.354 qm. Im älteren Gebäudetrakt werden zwei Etagen mit einer Fläche von 2.470 qm angemietet, zuzüglich einer Lagerfläche von 355 qm.
„Als Bocholter Unternehmen mit Wurzeln die bis in die 40er Jahre zurückreichen, freuen wir uns sehr, dass sich der Stadtrat für unsere Räume entschieden hat“, so Klaus Weßing, CEO der Gigaset AG. „Wir sehen uns als Teil der städtischen Gemeinde und hoffen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sich in den kommenden Jahren bei uns wohl fühlen werden.“
Ausnahme: Öffentliche Ordnung
Eine Ausnahme bildet der Fachbereich Öffentliche Ordnung. Dessen publikumsintensive Anlaufstellen wie Bürgerbüro, Ordnungsabteilung, Gewerbe sowie Migration und Zuwanderung ziehen nicht ins Gigaset-Gebäude. Für die 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden stattdessen zentrumsnahe Büros gesucht, um den Bürgern weite Wege zu ersparen. Verhandlungen laufen zurzeit.
Hintergrund: Rathaussanierung
Veraltete Technik, hohe Energiekosten, widrige Arbeitsbedingungen: Am Bocholter Rathaus, dem Verwaltungshauptsitz mit angeschlossenem Kulturzentrum, nagt der Zahn der Zeit. Das markante, im Jahre 1977 errichtete Gebäude am Berliner Platz 1 ist als Denkmal geschützt. Im März 2018 fasste der Stadtrat den Beschluss, das Rathaus zu sanieren. Die Sanierung ist in den Jahren 2020 und 2021 terminiert. Das Kölner Architekturbüro Böhm ist mit der Bauleitung des mit rund 44,5 Mio. Euro taxierten Projektes beauftragt.

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