Ratsmehrheit lehnt Gastronomie in Industriegebieten und Frescolori-Pläne ab

Mit 27:12 Stimmen hat der Rat neue planungsrechtliche Steuerungsmöglichkeiten in Gewerbe- und Industriegebieten beschlossen. Die verbieten dort gastronomische Betriebe, wie sie die Firma Frescolori in Holtwick plant. Während die Gegner in Reihen der Grünen, Stadtpartei, FDP und Sozialen Liste bei einer solchen Einschränkung gravierende Nachteile für die wirtschaftliche Entwicklung Bocholts prognostizierten, warnten Befürworter in der CDU und SPD vor ständigen Einzelfallentscheidungen und einem Präzedenzfall.

In der Diskussion war es zuvor noch einmal hoch hergegangen. FDP-Fraktionssprecher Burkhard Henneken nannte die Verwaltungsvorlage irrwitzig und forderte, das Wirtschaftfsörderung fördern und nicht verhindern sollte. In die gleiche Kerbe schlug Grünen-Sprecherin Monika Ludwig. Bärbel Sauer von der sozialen Liste bezweifelte zudem eine von der Verwaltung beschworene  Konkurrenz eines Restaurants in Holtwick zu denen in der Innenstadt.

Den Befürwortern ging es derweil ums Prinzip.  „Ich warne vor Einzelfällen. Sonst will der nächste einen Tanzpalast bauen, nur weil er Veranstaltungstechnik verkauft“, meinte CDU-Fraktionssprecher Burkhard Weber. Auch Martin Schmidt (SPD) plädierte für klare Regelungen. „Es geht hier nicht um eine Einzelunternehmen“, meinte er.

Firmenchef Frank Ewering und seine Söhne Ben und Maximilian (Foto) verfolgten die Debatte und zeigte sich am Ende einmal mehr schwer enttäuscht.

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    Markus Dagge says:

    Schon verwunderlich, das unsere hochverehrte Kundschaft eine Bedrohung für die Innenstadt in Bocholt darstellt, erschreckend, dass man in Bocholt, doch so denkt?

    Jeder, welcher einmal im Möbelhaus gegessen hat sollte sich einmal überlegen ob er während seines Einkaufserlebnisses in die Innenstadt zum essen in die Innenstadt-Gastronomie gefahren wäre um anschließend die Tour nachher im gleichen Möbelhaus fortzusetzen, für mich schwer nachzuvollziehen, hier noch einmal die Romantik zu entwickeln noch Teelichter mitzunehmen?
    (An dieser Stelle möchte ich lieber nicht über Qualtiätsunterschiede beim Ess-Erlebnis sprechen!)

    Würde man sich, mal hypothetisch gefragt, einer Bauanfrage eines großen Möbelhauses im übrigen genau so ablehnend verhalten? Hand auf Herz, erkennt man ein großes Potential hier nicht?

    Als leidenschaftlicher Vertriebler/Gastgeber würde ich meine Geschäftspartner gerne in einer angenehmen Atmosphäre unterbringen und versorgen, all das war ja auch hinreichend geplant, beantragt, jeder Fraktion einzeln im Termin vorgestellt und lange bekannt.
    Selbstverständlich kann aus betriebswirtschaftlicher Sicht des designierten Betreibers auch immer nur die Ausführung als öffentliche zugängliches Restaurant tagsüber und nur mit Abendgastronomie in die Realisierbarkeit.

    In meiner täglichen Arbeit stelle ich mich auch immer wieder den Herausforderungen des Marktes, natürlich kommt Gegenwind, natürlich werde ich auch nicht den Gesetzgeber ausdrücklich um Hilfe bitten mir ein Gesetz zu erstellen, in dem ich konkurrierende, zementäre Wettbewerbsprodukte verbieten lasse, hinlänglich bekannt ja, dass Zement einen grausamen Ökö-Fußabruck hinterlässt, wir stemmen uns jeden Tag gegen diesen Wettbewerb, schlicht und einfach mit einem besseren Produkt, Frescolori hat nunmal Wettberbsvorteile auf Grundlage der weltweit einzigartigen, ja, nachhaltigen, Rezeptur, allein am Markt mit einem Spitzenprodukt, basierend auf den Rohstoffen Carara-Marmor und Kalk und das allein produziert zumindest aktuell (noch) aus Bocholt!

    Nicht umsonst durften wir aktuell Europas größte Food-Hall eines tschechischen Investors mit annähernd 4.000 qm caramor Oberflächen auf Böden, wänden und in den WĆ Anlagen anstelle von Fliesenbelägen zementfrei ausführen. Wir setzen uns seit annähernd 30 Jahren am Markt nur durch unsere eigenen Produktvorteile auch gegen die vermeintlich Großen der Branche – einfach besser sein!

    Profiteure der beantragten Gastronomie wären nicht nur unsere Kundschaft wie Automobilkonzerne, Interieurdesigner, ausgezeichnete Architekten, interessierte Endkunden, Investoren, zertifizierte Handwerksunternehmen mit Ihren Kunden auch aus ganz Deutschland sowie International.
    Selbstverständlich ganz nebenbei selbstverständlich auch Anwohner und Anlieger und Gewerbetreibende mit deren Mitarbeitern z.B. in ihrer Pause, sowie gern gesehene Abendgäste, einfach Bürger, wie Du und ich, die einen netten Abend verbringen möchten.

    In meinem Verständnis von Marktwirtschaft setzt sich immer eine bessere Ausführung als ein Schutz-Konzept durch Regelwerk durch.

    Allen Fraktionen und Bürgern, welche sich hier für unsere Planung eingesetzt haben, an dieser Stellen noch einmal vielen Dank, in den vergangenen Tagen habe ich auch von viel positiver Rückmeldung und Unterstützung gehört!

    Fazit:
    Ich kann meiner Kundschaft nur schwer erklären, dass man sich regional lieber mit einer imaginärer Stadtmauer umfriedet um ein veraltetes (jetzt mal schnell abgesichertes) Konzept besser zu schützen.
    Stadtentwicklung rückwärts, wenn das mal kein neues Mittelalter einläutet, demnächst kommen Touristen um sich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung 1.0 im Museum Bocholt anzusehen, ich kenne das anders, aber Eure Wahl, Vorwärts Bocholt!

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