Risiken zu groß: Bühne Pepperoni nach 23 Jahren vor dem Aus
Von BERTHOLD BLESENKEMPER
Künstler wie Dieter Hildebrandt, Jürgen van der Lippe, Dieter Nuhr, Volker Pispers und Urban Priol hat sie in den vergangenen 23 Jahren nach Bocholt gelockt. Jetzt steht die Bühne Pepperoni vor dem Aus. Intendantin Christa Hoffs beendet die Reihe regelmäßiger Kabarettabende und Konzerte. „Vielleicht wird es irgendwann noch mal einzelne Sonderveranstaltungen geben, aber mehr auf keinen Fall“, erklärte sie jetzt auf Anfrage von Made in Bocholt. Als Gründe führt sie die zeitliche Belastung als „Einzelkämpferin“, die finanziellen Risiken und das geänderte Zuschauerverhalten durch die Corona-Krise an.
Drei Jahre nach dem Tode ihres Mannes Klaus ist es ihr nicht gelungen, einen Nachfolger für ihn in der Bühnenleitung zu finden. So blieb fast die ganze Arbeit an Christa Hoffs selbst hängen. Damit nicht genug. Die Pandemie ließ eine nach der anderen Veranstaltung ausfallen. Die Folge waren ständige, nervenaufreibende Programmänderungen. So dauerte die gerade abgeschlossene Saison fast zweieinhalb Jahre.
Inzwischen können die Künstler zwar wieder auftreten. „Aber geschlossenen Räume schrecken immer noch zu viele Besucher ab“, erklärt die Intendantin. Die Folge: Die Einnahmen sinken und decken oft die Kosten nicht mehr. Gleichzeitig schwingt die Ungewissheit mit, was im Falle weiter steigender Inzidenzen geschehen könnte. Und dann fehlt der Bühne seit dem Schließen des Schützenhauses nach wie vor ein großer Theatersaal in Bocholt.
„Es fällt mir schwer, das alles zu beenden, aber ich glaube, Klaus hätte genauso entschieden“, schreibt Christa Hoffs auf der Internetseite der Bühne Pepperoni. Gleichzeitig bedankt sie sich dort bei den Unterstützern und dem Publikum.
Foto: Ein Bild aus glücklicheren Zeiten – Christa und der verstorbene Klaus Hoffs als Intendanten der Bühne Pepperoni