Rückführung von Syrern und Ukrainern würde „personelle Lücke“ im Klinikum Westmünsterland reißen

„Aufnahmestopp“ und „Rückführung“ sind nur zwei Schlagwörter in der anhaltenden Flüchtlingsdebatte. Was aber ist, wenn Heimatvertriebene aus Syrien oder der Ukraine nach Beendigung der Kriege dort wieder in ihr Land zurückkehren? „Das würde nicht nur personelle Lücken reißen, sondern auch den Verlust von wertvollem Wissen, Erfahrung und sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen bedeuten“, meint auf Nachfrage Tobias Rodig, Leiter der Unternehmenskommunikation am Klinikum Westmünsterland.
„Internationale Fachkräfte sind eine wichtige Säule unserer Gesundheitsversorgung auch bei uns im Westmünsterland“, so Rodig. Derzeit gibt es insgesamt 18 Mitarbeitende aus Syrien an den verschiedenen Krankenhausstandorten und in den Medizinischen Versorgungszentren. Von diesen sind 13 im ärztlichen Dienst tätig. „Weitere syrische Kolleginnen und Kollegen unterstützen uns in der Pflege und in den Funktionsdiensten. Zudem engagieren sich syrische Schülerinnen und Schüler an unseren Pflegeschulen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Patientenversorgung“, so der Sprecher.
Aus der Ukraine kommen derzeit sechs Mitarbeitende, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind. Zwei von ihnen arbeiten im ärztlichen Dienst, während die anderen in der Pflege und den Funktionsdiensten ihren Beitrag leisten. In einem Berufsumfeld, das deutschlandweit durch große Herausforderungen und einen Fachkräftemangel geprägt sei, sorgten Syrer und Ukrainer tagtäglich dafür, dass der Klinikbetrieb reibungslos funktioniere, heißt es weiter.
Weniger Sorgen hat man derweil in den Niederlanden. Nachfragen unserer Partner von Regio8 bei den Krankenhäusern in Winterswijk und Doetinchem ergaben, dass dort keine Syrer und Ukrainer arbeiten. Ein Grund dafür ist, dass Ausländer auch dort Problem haben, dass ihr Diplome anerkannt werden. Zudem ist des jenseits der Grenze üblich, dass Fachärzte nicht direkt angestellt werden, sondern über Partner in die Hospitäler vermittelt werden.