Schotter ade – Jetzt wird’s bunt



Toll, wie schnell sich Dinge wandeln können! Katharina Groß-Holtwick und Lucas Fernández aus der Hohenzollernstraße sind von ihrem neu gestalteten Vorgarten begeistert. „Sieht klasse aus, hat Spaß gemacht, wir freuen uns!“, so ihr einstimmiges Urteil. Statt trister Kiesfläche prägen jetzt bunte Stauden und Gräser das Bild – allesamt pflegeleicht und trockenresistent.
Die Zauber-Formel: „Prärie-Stauden“.
Wie kam es dazu?
Auf Initiative von NABU, Umweltreferat der Stadt Bocholt und Garten- und Landschaftsbau Meteling (Inhaber Klaus Nienhaus) konnten 2019 drei Bocholter Bürger*innen eine kostenlose Umgestaltung ihrer Schotterflächen vor dem Haus gewinnen. „12 Bocholter meldeten sich auf den Aufruf hin“ berichtet Umweltreferentin Angela Theurich. „Schön, dass unser Angebot Anklang findet“, sagt Stadtbaurat Daniel Zöhler. Die drei am besten geeigneten Flächen wurden von den Akteuren gemeinsam ausgewählt. Es folgten Beratungs- und Abstimmungsgespräche mit den Hauseigentümern. Bocholter Bewerber, die nicht den Zuschlag bekommen hatten, konnten sich ebenfalls von den Kooperationspartnern fachlich beraten lassen.
In diesem Sommer nun können die blühenden Vorgärten endlich realisiert werden. In der Hohenzollernstraße am letzten Samstag. „Eigentlich war das früher im Jahr geplant“, berichtet Vera Hesselmann vom NABU. „Corona hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Denn mehrere Haushalte durften über Wochen nicht zusammentreffen. Gerade das ist für eine solche gemeinsame Initiative natürlich unumgänglich. Daher also jetzt, gemeinsam mit Vera Hesselmann und Lisa Heider vom NABU sowie Klaus Nienhaus, Landschaftsbau – Garten Meteling und Katharina Groß-Holtwick und Lucas Fernández mit ihren Familien. „Für uns war es unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie selbstverständlich, dass wir gerne mehr Eigenleistung einbringen. Wir sind sehr dankbar, dass wir für das Projekt ausgewählt worden sind“, sagt Katharina Groß-Holtwick.
Ein Stück Lebensqualität
Blau-Lila Akzente setzen in der Hohenzollernstraße jetzt Eisenkraut, Storchschnabel, Blauraute und Ziest, Sonnenhüte in Rot und Weiß ergänzen die blühende Vielfalt. Punktuell gesetzte Gräser strukturieren die Fläche. Erste Hummeln stellen sich bereits ein. „Wir haben das Haus 2019 gekauft. Uns hat der Vorgarten aus Kies gar nicht gefallen. Wir mögen es lieber naturbelassen und freuen uns, wenn wir damit der Umwelt dann auch noch einen kleinen Gefallen tun können. Im Garten hinter dem Haus haben wir noch mehr Kiesbeete. Diese werden im Laufe des nächsten Jahres verschwinden“, kündigt Groß-Holtwick an. „Der Vorgarten gefällt uns jetzt super“, sagt auch Lucas Fernández.
Eine Auffassung, die Klaus Nienhaus teilt. Von ihm stammen Gestaltung und Pflanzenauswahl. Klaus Nienhaus bedeuten Umwelt und Natur viel. „Mein Beruf ist auch ein Stück Berufung“, sagt er. „Obwohl ich schon seit Jahren Gärten gestalte, freut mich immer wieder das Ergebnis und das Leuchten in den Augen der Gartenbesitzer.“ Mit den Vorarbeiten der Hauseigentümer lag die Fläche dann am Samstag brach. „Ich habe das Pflanzkonzept und die Gartengestaltung entworfen und gemeinsam konnten wir dann in ein paar Stunden die Fläche bepflanzen“, so Nienhaus weiter.
Aktion zum Jubiläum
Weil Klaus Nienhaus eine solche Freude an der Aktion hat und er sein 10jähriges Betriebsjubiläum coronabedingt nicht groß feiern kann, hat er sich überlegt, 10 Bepflanzungsgutscheine je 100 € für eine Gartenumgestaltung (Rückverwandlung von Kiesgarten zu blühendem Vorgarten) zu verlosen. Einfach eine E-Mail mit der geplanten Maßnahme an info@galabau-nienhaus.de oder der direkte Anruf unter 01606693730 führen zum möglichen Gewinn. „Das möchte ich als Dank dafür verstehen, dass ich schon bereits so viele Jahre mit der Natur arbeiten darf und möchte ihr damit etwas zurüchgeben“, so Klaus Nienhaus.
Bereit für pflegeleichte blühende Alternativen?
Schotter raus – Folie raus – und los geht`s, denn Schotter- oder Kiesflächen sind auf die Dauer keineswegs eine pflegeleichte und zeitsparende Hauszierde. Grünfärbung durch Algen, schwer zu entfernendes „Unkraut“ – alles lästig. Mit der richtigen Staudenauswahl und einer mineralischen Mulchschicht obenauf kommt man ohne Algen-EX und lästiges „Unkraut“-zupfen aus. Zauberformel „Prärie-Stauden“ – Sie sind anspruchslos und trockenheitserprobt, blühen in herrlichen Farben, bieten Pollen und Nektar. Pflegeleichte Zusammensetzungen gibt es für sonnige, trockene Standorte, die noch dazu kaum gegossen werden müssen. Schöne blühende Lösungen gibt es aber auch für Vorgärten mit Halbschatten. Mit der Aktion wollen die Initiatoren Lust auf die Weiterentwicklung von Kies- oder Schotterflächen machen. „Ein gelungenes Projekt“, findet Stadtbaurat Zöhler. „Wir zeigen an Beispielen, wie einfach das geht und welche unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten es gibt. Präriegärten sind attraktiv, bunt, pflegeleichter und bieten Lebensqualität“.

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