„Schüler macht MI(N)T“: Zwölf Tüftlerteams und viele intelligente Maschinen in Bocholt



„Schüler macht MI(N)T“ heißt der Wettbewerb, der am Freitag in Bocholt zu Ende ging. Die Schüler bekamen ein Tüftelthema und mehrere Monate Zeit, um mit der Unterstützung dreier Firmen ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Der Unternehmerverband koordiniert den Wettbewerb, der bereits zum zwölften Mal stattfand. Bei der Preisverleihung am Freitag in der Spinnerei des TextilWerks in Bocholt war dann das Team des beruflichen Gymnasiums für Technik / Ingenieurwissenschaften am Berufskolleg Borken der große Gewinner: Die elf Schülerinnen und Schüler gewannen sowohl den ersten Platz als auch den Publikumspreis. Zweiter wurde das Mariengymnasium aus Bocholt, Dritter wurde das St.-Josef-Gymnasium, ebenfalls aus Bocholt.

Rasenmähen, saugen, wischen – das war früher mit viel Arbeit und Schweiß verbunden. Heutzutage können Roboter diese oft lästigen Pflichten übernehmen. Welche anderen Tätigkeiten Maschinen noch ausführen können, um uns Menschen den Alltag zu erleichtern, tüftelten die zwölf Teams beim Schülerwettbewerb aus. „Baue eine (intelligente) Maschine, die alltägliche Aufgaben erleichtert oder neue erst ermöglicht“ lautete das Thema. Mit dem Wettbewerb möchten die teilnehmenden Unternehmen und der Unternehmerverband Nachwuchs für Ausbildung und Studium in technischen Berufen begeistern. Im Dezember fiel der Startschuss für den Schülerwettbewerb; seitdem arbeiteten zwölf Teams, die aus Schulen in Bocholt, Borken, Oberhausen und Wesel kommen, an ihren Ideen.

Das Projekt „C-Drive“ des elfköpfigen Schüler-Teams des beruflichen Gymnasiums für Technik / Ingenieurwissenschaften am Berufskolleg Borken konnte sich am Ende durchsetzen. Die Schüler wollten eine Maschine bauen, die Rollstuhlfahrern den Alltag erleichtert. Der Rollstuhl, den die Schüler entwickelten, kann mithilfe von sogenannten C-Modulen Stufen überwinden und durch omnidirektionale Räder, die in jede beliebige Richtung gelenkt werden können, problemlos durch die Stadt navigiert werden. „Bei der Umsetzung dieses Projektes hat uns sowohl die sehr gute Präsentation als auch die kreative Umsetzung überzeugt. Außerdem wurde hier Teamwork ganz groß geschrieben“, so Jurymitglied Prof. Dr. Heike Beismann von der Westfälischen Hochschule (Fachbereich Maschinenbau). So konnten sich die Schüler am Ende nicht nur über den ersten Platz, sondern auch über den Publikumspreis freuen. Zweiter wurde das Mariengymnasium aus Bocholt mit seinem „RegenRinnenReiniger“. Als dritter Sieger stand das St.-Josef-Gymnasium aus Bocholt mit seinem Treppenputzroboter „Setis“ auf dem Treppchen.

Die Jury setzte sich zusammen aus drei Fachleuten aus der Wissenschaft: Prof. Dr. Heike Beismann von der Westfälischen Hochschule (Fachbereich Maschinenbau) sowie von der Universität Duisburg-Essen Dr.-Ing. Wolfgang Brockerhoff und M. Sc. Lisa Liborius, beide Fakultät für Ingenieurwissenschaften. „Die Entscheidung fiel in diesem Jahr denkbar knapp aus. Die Schüler hatten tolle Ideen, die sie ansprechend präsentiert haben. Besser als mancher unserer Studenten“, so Wolfgang Brockerhoff.

Bereits 2005 wurde der Wettbewerb von der Lenord, Bauer & Co. GmbH mit Sitz in Oberhausen ins Leben gerufen wurde. Vier Jahre später kamen die Clyde Bergemann GmbH aus Wesel und die Grunewald GmbH & Co. KG in Bocholt hinzu. Die Lenord, Bauer & Co. GmbH wird im nächsten Jahr durch die Duisburger WOMA GmbH, Spezialist für Hochdruck-Technologie, abgelöst. Ulrich Grunewald, Geschäftsführer der Grunewald GmbH und Gastgeber der Veranstaltung, bedankte sich im Rahmen der Preisverleihung für das langjährige Engagement des Oberhausener Unternehmens.

Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband lobte auch noch einmal ausdrücklich das Engagement der teilnehmenden Firmen: „So erhalten die jungen Leute die einmalige Gelegenheit, Technik, Projekt- und Zeitmanagement, Teamarbeit wie auch die Firmen vor Ort mit ihrer Ausbildung und ihren Mitarbeitern bzw. Berufen kennen zu lernen“, so Schulte. Ziel sei es, Jugendliche für Technik zu begeistern – „und hierfür engagieren sich die Firmen mit hohem Aufwand, ehrenamtlich und ohne jegliche Fördergelder.“

Bildunterschriften:
Foto 1: Zweiter Platz: Die Schüler des Mariengymnasiums Bocholt mit ihrem Physiklehrer Thomas Alfert.
Foto 2:Den dritten Platz sicherten sich die Schüler des St.-Josef-Gymnasiums in Bocholt mit ihrem Lehrer Dr. Raphael Weiß (ganz rechts). (Fotos: Christoph Maria Hünting)

Teilnehmende Schulen:
Berufliches Gymnasium für Technik / Ingenieurwissenschaften am Berufskolleg Borken
Euregio-Gymnasium Bocholt (3 Teams)
Mariengymnasium Bocholt
St.-Josef-Gymnasium Bocholt
Andreas-Vesalius-Gymnasium, Wesel
Gesamtschule Am Lauerhaas, Wesel (2 Teams)
Konrad-Duden-Realschule, Wesel
Konrad-Duden-Gymnasium, Wesel
Heinrich-Böll-Gesamtschule Europaschule, Oberhausen

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