Schülergruppe aus Wuxi besucht Bocholt



Bocholt (EUBOH). 22 Schüler und eine Lehrerin aus der mit Bocholt befreundeten Stadt Wuxi besuchen vom 1.-14. Oktober 2017 das hiesige St. Georg-Gymnasium. Die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Kroesen empfing die chinesischen Gäste am Montag, 2. Oktober 2017 im Ratssaal des Bocholter Rathauses. Sie freute sich, dass mit diesem besonderen Besuch der zwischenmenschliche und kulturelle Austausch gerade durch die jungen Leute aus Bocholt und Wuxi gefördert wird.
Seit Ende der 90er Jahre pflegt das St. Georg-Gymnasium eine offizielle Schulpartnerschaft mit der Wuxi High School No 1. Im vergangenen Jahr besuchte eine Schülergruppe des St. Georg-Gymnasiums die Stadt Wuxi. In 2015 war der letzte Besuch ebenfalls Anfang Oktober von chinesischen Gästen hier in Bocholt. Die Kontakte zwischen dem deutschen Bocholt und dem chinesischen Wuxi reichen bis zum Jahr 1985 zurück.
Banner grüßt chinesische Gäste
„Wer in Bocholt an der Kreuzung am St. Georg-Gymnasium vorbeifährt“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin beim Empfang, „wusste schon, dass der Austausch mit Wuxi stattfindet. Dort hängt nämlich ein großes Banner, das extra auf diese deutsch-chinesische Schülerbegegnung hinweist.“ Sie dankte deshalb besonders den Gastfamilien, die einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieser Begegnung leisten. Ihr Dank galt auch den engagierten Lehrern der Begegnung, besonders Monika Wobben vom St. Georg-Gymnasium.
Vorstellung der Heimatstadt Bocholt
„Ich möchte Ihnen meine Heimatstadt Bocholt vorstellen.“, so Elisabeth Kroesen, die in Bocholt geboren wurde. Sie berichtete, dass Bocholt die zehntälteste Stadt in Deutschland mit Stadtrechten sei. „Im Jahr 1222 haben wir diese bekommen.“, sagte sie. Leicht auszurechnen war damit, dass Bocholt sich für die 800-Jahr-Feier in 2022 bereits langsam vorbereitet. Auch über die jüngere Geschichte als Textilindustriestadt, heutiges Zentrum für einen gut florierenden Mittelstand mit einer attraktiven Einkaufsstadt und Fahrradstadt berichtete sie. Besonders stolz ist Bocholt darauf, dass die Stadt Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort ist. Findet sich doch in ihren Mauern die Westfälische Hochschule – Campus Bocholt.
3. Oktober – deutscher Nationalfeiertag
Die chinesischen Gäste sind über den 3. Oktober – dem deutschen Nationalfeiertag nach der Wiedervereinigung – in Bocholt. Sie machen an dem Tag, was viele hier tun: Einen Ausflug in die benachbarten Niederland. Die Fahrt geht nach Amsterdam, wo auch die Besichtigung des Anne-Frank-Hauses auf dem Programm steht. Daneben gibt es noch eine Mehrtagesfahrt in die deutsche Hauptstadt Berlin. Dort machen die chinesischen Gäste eine Stadtrundfahrt, besuchen den Reichstag und unternehmen einen Abstecher nach Potsdam und zur VW-Autostadt Wolfsburg. In Bocholt besichtigen die Gäste das Unternehmen Rose, sowie die Westfälische Hochschule und auch das Ausbildungszentrum Siemens. Genügend Zeit bleibt trotzdem für eigene Aktivitäten in den Gastfamilien.
Tischmanieren und Co.
Einige Fragen hatten die Schüler aus Wuxi auch an die Bürgermeisterin. So fragten sie verwundert, warum die Geschäfte am Sonntag geschlossen sind. Elisabeth Kroesen verwies darauf, dass die Deutschen diesen Tag u.a. für die Familie und als Ruhetag nutzen. Gefragt wurde auch nach der Pfandmarke auf den Wasserflaschen. Hier ging die stellvertretende Bürgermeisterin auf das umfangreiche Recycling-System in Deutschland ein. Als Souvenir nahmen sich die chinesischen Schüler dann auch gleich gelbe Säcke mit, die an der Information des Rathauses herausgegeben werden. Eine Frage zielte auf die Tischmanieren. Monika Wobben erklärte dazu, dass man zu den Mahlzeiten in Deutschland nicht nur esse, sondern auch miteinander ins Gespräch kommt. Man wartet, bis alle am Tisch sitzen, bevor man mit dem Essen beginnt. Und man darf auch etwas liegen lassen, sagte sie, denn die Gastfamilien sind von ihr im Vorfeld auf alles vorbereitet worden. Schön wäre es, so Monika Wobben, wenn die chinesischen Schüler auch etwas für ihre Gastfamilien kochen würden. Ein kleines Gericht reicht aus, darüber würden die Familien sich freuen. Freuen können sich auch deutsche Schüler auf das kommende Jahr: Dann soll nämlich der Gegenbesuch in Wuxi stattfinde

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