Schule 3.0:  Stadt ließ 2015 Weltmarktführer Apple abblitzen



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Die Bocholter Stadtverwaltung hat offenbar vor fünf Jahren die Firma Apple abblitzen lassen. Der Technologie-Weltmarktführer suchte 2015 deutsche Modellstädte für das Pilotprojekt Schule 3.0. Sven Volmering, damals Berichterstatter für Digitale Bildung innerhalb der CDU-Fraktion im Deutschen Bundestag, hatte Apple-Vertreter daraufhin unter anderem an seine Heimatstadt vermittelt. Doch im Rathaus am Berliner Platz wie auch in anderen Kommunen zeigte man nur wenig Interesse. Grund: „Es lagen der Verwaltung zum damaligen Zeitpunkt keine belastbaren Erfahrungsberichte von iPad-Probeklassen vor, die es gerechtfertigt hätten, just zu diesem Zeitpunkt auf diesen Anbieter beziehungsweise dessen Technik zu setzen. Im Zuge bestehender Dynamik im IT-Schulsektor hat sich die Verwaltung nach Abwägung verschiedener Gesichtspunkte damals entschieden, die Systemfrage offen zu halten“, erklärte die Verwaltung jetzt ihre ablehnende Haltung auf Anfrage von Made in Bocholt.

Sven Volmering ärgert das. „Wir sind in Deutschland in der digitalen Bildung zehn Jahre hinter den USA zurück“, hatte  der Pädagoge schon vor mehr als fünf Jahren Jahren bemängelt. Damals wurden hierzulande noch Medienräume eingerichtet und Schulen verkabelt, während die Bildungseinrichtungen in den USA bereits auf Tablets, Smartphones und WLan für alle Schülerinnen und Schüler setzten.

Um das auch in Deutschland möglich zu machen, setzte sich Volmering damals in Berlin für mehr digitale Bildung ein. In der Firma Apple fand er einen interessierten Partner. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino zeigte Interesse, eine Musterklasse oder auch –Schule zu begleiten. Dazu fanden unter anderem die am Ende ergebnislosen Gespräche im Bocholter Rathaus statt.

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