Serie 36,5 Grad: Susanne Pergande – Gut behütet!
Von BERTHOLD BLESENKEMPER (Text und Fotos)
Eine Kappe lugt vorsichtig hinter einer Mütze hervor. Daneben präsentiert sich stolz ein chicker Derby-Hut mit kecker Feder für die Dame. Unter ihnen machen sich derweil Kopfbedeckungen aller Größen und Farben den Platz zwischen antiken Möbeln und Ölgemälden streitig. Mittendrin Susanne Pergande. Die Chefin der Hutboutique an der Nordstraße berät eine Kundin, hält ihr den Spiegel vor und lächelt. „Kopfschmuck“ hat die Bocholterin ihren Laden genannt. Denn hier ist der Name Programm.
Susanne Pergande erzählt – von ihrer Zeit als Kauffrau im Einzelhandel, vom Besuch einer Spielwarenmesse, auf der ihr ein Hutstand ins Auge fiel und sie sich entschloss, auch einen aufzumachen, von ihrer Zeit auf Märkten, dem eigenen ersten Geschäft und von jeder Menge Hutsorten. Ihr Wortschatz ist dabei fast so umfangreich wie das Warensortiment um sie herum. Da reihen sich Cowboyhüte an Melonen, Zylinder, Stirnbänder an Taschen und Schals an Tücher. Jeder Zentimeter wird genutzt.
Wichtig ist der Inhaberin die Beratung. „Ich mache passgenaue Verkaufsgespräche“, meint Susanne Pergande. Das schließt kritische Beurteilungen mit ein. Was nicht passt oder dem Menschen nicht steht, kommt nicht in die Verkaufstüte.
Zurzeit ist Hochsaison. Denn wenn es kalt wird und der Wind den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren weht, sind warme Mützen angesagt. Aber auch im Sommer tragen die Menschen immer öfter Kopfschmuck mit integriertem UV-Schutz — der gleißenden Sonne wegen.
Susanne Pergande berät auch Kranke, die nach Chemotherapien ihre Haare verloren haben oder Menschen aus Übersee. „Einmal im Sommer war eine Australierin hier. Die musste nach Hause fliegen und brauchte deshalb dringend eine Wintermütze“, erinnert sich Pergande. Sie achtet auf Alltagstauglichkeit, Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte. Ihre Devise: Hauptsache gut behütet!