Siemens stellt Mechanik-Sparte als eigenständiges Unternehmen neu auf



Siemens stellt seine Mechanik-Sparte und damit auch die früher zu Flender gehörende Bereiche komplett neu auf. Ziel ist es, die Geschäftseinheit als eigenständiges Unternehmen zu verselbständigen. Das wiederum soll in einem derzeit schwierigen Marktumfeld zu mehr Schnelligkeit, Flexibilität und Kundennähe führen. Weltweit sind etwa 6.000 Mitarbeiter involviert, rund 3000 davon arbeiten in den Werken Bocholt, Mussum und Friedrichsfeld.

Hintergrund ist die aktuelle Konjunkturlage. Einen schwaches Wachstum, zunehmender Wettbewerb aus Asien sowie Überkapazitäten bei gleichzeitig hohem Preisdruck erfordern mehr Handlungsspielraum. Dieser ist in einem großen Konzern oftmals eingeschränkt. Entscheidungswege sind meist länger. Zudem müssen zahlreiche Rücksichten genommen werden. Eher mittelständisch geprägte Strukturen haben es hingegen leichter und können schneller auf Anforderungen von Kunden und Branchen reagieren.

Laut Jürgen Brandes, CEO der Siemens Division Process Industries and Drives, habe die Mechanik-Sparte bereits in den beiden vergangenen Jahren ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessert, sich auf das Kerngeschäft fokussiert und unter anderem eine eigene Vertriebsorganisation geschaffen, doch das reicht offenbar noch nicht. Deshalb jetzt der Schritt zurück zu einer Verselbständigung nach einer Konzernintegration, die nach dem Kauf der Flender AG im Jahr 2005 begonnen hat.

Die neue Siemens-Tochter genießt künftig zwei Vorteile. Sie wird selbstständiger und flexibler, kann aber weiterhin von der großen Siemens-Familie profitieren und beispielsweisen deren weltumspannende Verbindungen nutzen. Andererseits wird es für den Mutterkonzern einfacher, sich bei noch schwieriger werdenden Marktverhältnissen von der Mechanik-Sparte zu trennen. Aber diesen Kummer sind zumindest die Bocholter gewohnt. Sie bleiben gelassen.

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