SPD versinkt in Schlammschlacht



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

In der Bocholter SPD ist einen Tag vor der Wahl des Bürgermeisterkandidaten der Partei ein offener Machtkampf ausgebrochen. Dabei steht einer der Bewerber, Fraktionschef Peter Wiegel, besonders heftig in der Kritik. Die Hälfte des Fraktionsvorstandes ist neulich bekanntlich wegen des Verhaltens Wiegels in der EWIBO-Debatte im Rat zurückgetreten. Daraufhin hatte Wiegel in einem BBV-Interview von einer „Inszenierung“ gesprochen. Dagegen wehren sich jetzt wiederum seine Gegner. Sie werfen ihm teilweise sogar parteischädigendes Verhalten vor.

Der Konflikt zwischen Fraktions- und Parteispitze schwelt offenbar schon länger. So liegt Made in Bocholt ein mehrere Monate altes Papier vor, in dem sich Ortsverbandschef Bernhard Pacho massiv über das Verhalten Wiegels beschwert. Unter anderem soll der mehrfach Beschlüsse der Fraktion nicht umgesetzt oder falsch und gar nicht kommuniziert haben.

Zum endgültigen Bruch gekommen war es, als einige SPD-Stadtverordnete in der  EWIBO-Debatte einen Vertagungsantrag gestellt und von den Genossen Unterstützung erwartet hatten. Laut Bernhard Pacho war genau das so in der Fraktionssitzung zuvor im Fall eines Vertagungsantrages vereinbart worden. Das wiederum bestreitet Wiegel in einem BBV-Interview.

Der Fraktionschef hatte sich bereits vor einem Jahr den Unmut des Parteivortandes zugezogen, als er überraschend seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt  angekündigt und damit der Entschuldigung einer parteiinternen Findungskommission vorgegriffen hatte. Die sprach sich schließlich für Martin Schmidt aus. Daraufhin warf auch Ratsmitglied Stefan Schmeink seinen Hut in den Ring

Damit kann morgen bei der Mitgliederversammlung in der Gaststätte Zur Glocke  (ab 19 Uhr) mit heißen Diskussionen gerechnet werden. Hier stellen sich die drei Kandidaten dem Votum der Genossen. 

Lesen Sie dazu unsere Kommentar: „Das SPD-Los – leider verloren!“

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