Sportlerehrung Bocholt: Neun Mal herausragende Leistungen



Bocholt (PID). Mit Nick Dieckmann, Dominik Albrecht, Marcel Sieberg, der G-Judo-Abteilung des SC Budokan Bocholt, Katrin Heister, Max Tiemann, Phil Bauhaus sowie den Nachwuchsakteuren Luis Kubo und Charlotte Buß wurden jetzt neun Bocholter Sportlerinnen und Sportler für ihre herausragenden Leistungen in den Jahren 2013 – 2017 geehrt. Die Ehrung fand im Rahmen des Sportfrühschoppens des Stadt-Sport-Verbandes Bocholt (SSV) im Tanzcenter Heitmann-Wels statt.

„Als die Sportlerehrung am 23. September aufgrund vieler Absagen der Sportlerinnen und Sportler, die im Wettkampf, Training etc. standen, nicht statt finden konnte“, sagte Markus Schürbüscher, Vorsitzender des SSV, „ist die Idee gereift, das mit dem Sportfrühschoppen zu verbinden und wir werden, wenn ich sehe, wie voll das heute ist, darüber nachdenken, das in der Form vielleicht beim nächsten Mal auch so zu machen.“
Neunte Sportlerehrung der Stadt
Bei der mittlerweile neunten Ehrung durch die Stadt bekamen die Sportlerinnen und Sportler Pokale und Geldpreise. Einen „Hauch von Oscar“ gab es, wenn die Geehrten in einem kleinen Videobeitrag an der Leinwand präsentiert wurden.
Tänzer und Radsportler gleich doppelt
Beim Tanzen und beim Radsport gab es jeweils zwei Geehrte. Nick Dieckmann – aktuell beim BW Buchholz – wurde mit dem GGC Bremen Deutscher Meister im Latein Formationstanz (2013, 2014) und in beiden Jahren auch WDSF-Weltmeister. Für Katrin Heister, die nicht anwesend sein konnte, nahm Dieckmann die Auszeichnung entgegen. Heister wurde mit ihrem aktuellen Verein Grün-Gold-Club GGC Bremen Dritte bei den Deutschen Meisterschaften 2015, Weltmeisterin im Formationstanz (2016) und im selben Jahr auch Deutsche Meisterin. Beide starteten ihre Tanzkarriere im Tanzcenter Nissing in Bocholt, anschließend trennten sich ihre Wege aber.
Auch Radprofi Phil Bauhaus fehlte. Der Sprinter traf sich am Sonntag mit seinem Team Sunweb in Amsterdam, um von dort aus nach Abu-Dhabi zur dortigen Tour zu fliegen. Seine Mutter Sigrid nahm die Ehrung entgegen. Mit Marcel Sieberg (Team Lotto Soudal) wurde ein zweiter Radsportprofi geehrt. Sieberg ist „eingeheirateter“ Bocholter nahm insgesamt schon achtmal an der Tour de France teil. Den Sparkassen Giro in Bochum gewann er 2014 und 2015 und beim Traditionsrennen „Paris – Roubaix“ wurde er 2016 Siebter. „Man liebt es oder man hasst es“, sagt er zum dem Radklassiker. „Wenn du 50 Kilometer übers Kopfsteinpflaster fahren musst und dann ohne Defekt und Sturz durchkommst, ist das schon ein tolles Rennen.“
Verhindert waren auch Charlotta Buss und Max Tiemann. Der Nachwuchsfechter vom Fencing Team Bocholt kämpft zurzeit in Barcelona um internationale Meriten. „Ich bin mir sicher, dass er bald auch an Europa- und Weltmeisterschaften teilnehmen wird“, sagte sein Heimtrainer Rorijk Janssen. Charlotta Buss wurde durch ihren Vater Benedikt Buss vertreten. „Sie hat gestern noch das Halbfinale in Leimen erreicht“, berichtete Buss, „da konnte sie heute morgen nicht kommen.“ Im Halbfinale war dann für die junge Nachwuchstennisspielerin Endstation. Buss gehört zu den besten sechs Tennisspielerinnen der Jahrgänge 2004 und 2005.
Dominik Albrecht, in Bocholt geboren und in Haldern aufgewachsen, tritt für den TSV Bayer 04 Leverkusen im Sitzvolleyball an. 2016 nahm er an den Paralympischen Spielen teil und als Nationalkaderspieler wurde er 2013 Dritter und 2015 Zweiter bei den Europameisterschaften. Mit dem TSV wurde er 2014 und 2016 Deutscher Meister.
Der zweite Geehrte im Bereich des Nachwuchses, Luis Kubo vom Volleyballbundesligisten TuB Bocholt, war zwar nicht verhindert, musste aber aufgrund einer Zehoperation auf Krücken die Ehrung in Empfang nehmen. „Der ist sauer“, sagt Kubo auf die Dieckhues‘ Frage, was der Trainer denn zu seiner Verletzung sage.
Wertschätzung
Als Verein wurde der SC Budokan Bocholt mit seiner G-Judo-Abteilung, die im Jahre 2008 gegründet wurde, geehrt. „Wertschätzung“ war das Stichwort, das Trainer Jürgen Hatzky nannte, als er die Besonderheit dieser Sportler nannte. Höhepunkt waren die Medaillengewinne im Vorjahr bei der ersten G-Judo-WM. „Ganz wichtig sind für unsere Athleten und Athletinnen aber auch die Gürtelprüfungen, die sie immer ganz stolz machen“, sagte Hatzky.
Die Ehrungen der Sportler nahmen der Gastgeber der Veranstaltung, der SSV-Vorsitzende Markus Schürbüscher, Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo, der Erste Stadtrat Thomas Waschki und der Sportausschussvorsitzende Thomas Eusterfeldhaus vor.
Ehemalige SSV-Vorsitzende geehrt
Die Leistungen der ehemaligen SSV-Vorsitzenden Gerd Wissen, Rainer Scheibner und Rolf Jansen sowie des ehemaligen Vorsitzenden des Sportausschusses, Herbert Panofen, wurden ebenfalls gewürdigt. Die Lobreden hielt Moderator Ludger Dieckhues vom Stadtmarketing und Nebelo, der die Leistungen als „hochachtenswertes Engagement“ bezeichnete und die Bedeutung des Ehrenamtes für den Sport und für die Stadtgemeinschaft betonte . Wissen, Scheibner, Jansen und Panofen erhielten als Dankeschön für ihr jahrelanges Engagement ein Präsent und einen Blumenstrauß.
Peter Nebelo Arena – Markus Schürbüscher Mehrzwecksporthalle
Künstler Christoph Brüske sorgte als Comedian und Sänger für einen Lacher nach dem anderen und zeigte sich bestens vorbereitet. Die sportlichen Aktivitäten von Ludger Dieckhues („Der fährt ewig lange Strecken, sogar bis nach Holland“), Thomas Waschki („Den kennen wir alle mit dem Hockeyschläger“) und Peter Nebelo („Der ist in der SPD, der betreibt zurzeit Kampfsport“) wusste er ebenfalls auf die Schüppe zu nehmen. Das kam beim Publikum sehr gut an.
Der FIFA-Blues von Brüske war nur eine von mehreren tollen Gesangseinlagen. Da durfte auch die „Weihnachts-WM“ in Katar 2022 nicht fehlen, er schlug vor, doch das Liedgut der Weihnachtslieder mal auf den Fußball umzudichten, so zum Beispiel „Leise in der Moschee, trinkt der Özil ’nen Tee“. Mit einer Hymne an und über das sportliche Bocholt, in denen Nebelo, Waschki und Dieckhues auch nicht fehlten, beendete er ein tolles Programm.
Public viewing neben dem Weihnachtsmarkt?
Der Vortrag Brüskes brachte Ludger Dieckhues und Peter Nebelo auf eine Idee. „Wenn das Gebäude der Stadtsparkasse zu dem Zeitpunkt abgerissen ist, haben wir doch dort eine große Freifläche“, sagte Dieckhues, „da könnten wir uns doch Public viewing neben dem Weihnachtsmarkt vorstellen.“
Zum Abschluss ließ sich auch der Gastgeber, das Tanz-Center Heitmann-Wels, nicht bitten und bot – krankheitsbedingt in einer kleineren Formation – eine Hip-Hop-Vorführung, bei der am Ende auch einige Zuschauer eingebunden wurden.
Nach dem offiziellen Teil gab es ausreichend Gelegenheit, mit den Sportlern und Trainern sowie den Gästen aus Politik, Verwaltung und aus den Vereinen ins Gespräch zu kommen. Das ist seit über zwei Jahrzehnten das Anliegen des SSV.
Keine Mittelkürzungen im Sport
Applaus bekam Bürgermeister Peter Nebelo als er betonte, dass die Mittel für den Sport nicht gekürzt würden. Auch 2018 stünden wieder rund 200.000 Euro zur Verfügung. Auch die Zuschüsse für die Übungsleiter und Sportheime würden unangetastet bleiben. Er lobte den neuen Bikepark, der am Hünting entsteht. „Das wird ein Paradies für MTB- und BMX-Fahrer“, ist sich Nebelo sicher. Nebelo wies in seinem Grußwort zudem auf die „sportlichen Leckerbissen“ hin, die seitens der Bocholter Sportvereine alljährlich angeboten würden. Vom „Stadtfest in Turnschuhen“ (so bezeichnete er den Citylauf) über den Aasee-Triathlon des Bocholter Wassersportvereins und das Traditionsrennen „Rund um den Gaskessel“ des RC Bocholt 77 e.V. bis hin zum Internationalen Fechtcamp des Fencing Team Bocholt begeisterten diese und viele weitere Veranstaltungen die Zuschauerinnen und Zuschauer.
Eine Bildergalerie mit vielen weiteren Aufnahmen gibt es auf der bocholt.de

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