St.-Agnes-Hospital künftig eines von drei Zentren für Akutmedizin



Das Klinikum Westmünsterland hat Fördermittel aus dem Strukturfonds des Krankenhausfinanzierungsgesetzes zur Restrukturierung und Sicherung der stationären medizinischen Versorgung im Kreis Borken beantragt. Das Land NRW und die Krankenkassen haben bereits ihr Einvernehmen signalisiert, es in Millionenhöhe zu fördern. Beabsichtigt ist, insgesamt rund 62 Millionen Euro aus Bundes- und Landesfördermitteln bereitzustellen. Vom Krankenhausträger kommen für den Krankenhausbereich mindestens weitere 15 Millionen Euro dazu.

Der Erhalt der Fördermittel ist an die Umsetzung eines ambitionierten und im Sinne der Landeskrankenhausplanung NRW zukunftsfähigen akutmedizinischen Versorgungskonzeptes geknüpft. Dieses bedeutet allerdings auch die Zusammenlegung der beiden Krankenhausstandorte Vreden und Stadtlohn zu einem zukunftsfähigen Gesamtkrankenhaus am Standort Ahaus bzw. die Verlegung von einzelnen Versorgungsangeboten an die Krankenhausstandorte in Bocholt und Borken. Insoweit scheiden das St. Marien-Hospital Vreden und das Krankenhaus Maria-Hilf in Stadtlohn aus der stationären Akutversorgung in überschaubarer Frist aus.

Die Bündelung medizinischer Kompetenzen an den verbleibenden drei somatischen Klinikstandorten in Ahaus, Bocholt und Borken gewährleistet, dass alle medizinischen Leistungsbereiche, die aktuell noch in Vreden und Stadtlohn vorgehalten werden, im Westmünsterland aufrecht erhalten bleiben. Drei Leistungsbereiche aus dem Krankenhaus Maria-Hilf Stadtlohn (Interventionelle Kardiologie, Diabetologie und die Allgemein – und Unfallchirurgie) sowie zwei Kliniken aus dem St. Marien-Hospital Vreden (Geriatrie und Rheumatologie) werden nach Ahaus verlagert. Die Wirbelsäulenchirurgie/Neurochirurgie wechselt aus Stadtlohn an das St. Marien-Hospital Borken, die Pneumologie aus Stadtlohn an das St. Agnes-Hospital Bocholt.

Diese angestrebte Standort- und Leistungskonzentration erfordert eine umfangreiche bauliche und infrastrukturelle Weiterentwicklung der zukünftig verbleibenden drei großen Krankenhausstandorte, die maßgeblich unterstützt durch die Fördermittel in Millionenhöhe zu modernen Versorgungsschwerpunkten ausgebaut werden. Aufgrund der Komplexität des Projektes und notwendigen Baumaßnahmen an den aufnehmenden Standorten wird ein Zeitraum von etwa Mitte 2022 bis Mitte 2025 für diese Entwicklungen benötigt. Die konkrete zeitliche Abfolge der einzelnen Meilensteine ist noch in der weiteren Abstimmung.

Ludger Hellmann, Sprecher der Geschäftsführung der Klinikum Westmünsterland GmbH sieht in der Förderung durch Bund und Land eine „einmalige Chance für den Klinikträger wie für alle Bürgerinnen und Bürger, durch eine massive Investition in den Ausbau der medizinischen Infrastruktur sowie weitere Schwerpunktbildung die medizinische Versorgung vor Ort langfristig auf hohem Niveau zu sichern.“ Das Klinikum Westmünsterland nehme mit diesem strategischen Gesamtkonzept nicht nur die wesentlichen Merkmale der aktuellen Krankenhausplanung NRW in den Blick, sondern auch die notwendige Standortattraktivität zur Bindung von Fachpersonal und Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden für die berufliche Aus- und Weiterbildung, so Hellmann. „Den Entscheidungsträgern im Land NRW und bei den Krankenkassen und allen, die an der Ermöglichung dieser umfangreichen Landesförderung mitgewirkt haben, sagen wir ausdrücklich unseren Dank. Nur so haben wir die Möglichkeit umfassender Weiterentwicklung im Sinne bestmöglicher medizinischer Daseinsvorsorge.“

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