Stadt Gronau muss 2,5 Millionen Euro in Tochtergesellschaft CHANCE nachschießen



Von BERTHOLD BLESENKEMPER
Die CHANCE in Gronau steht vor der Insolvenz. Die Stadt soll deshalb 2,5 Millionen Euro Eigenkapital in die 100-prozentige, gemeinnützige Tochtergesellschaft nachschießen, um sie zu retten. Das berichten die Westfälischen Nachrichten. Die Entscheidung trifft heute der Gronauer Rat.

Die CHANCE war 1995 mit dem Zweck gegründet worden, Erwerbslose zu beschäftigen sowie deren Qualifizierung und Betreuung sicherzustellen. Mit der Zeit weitete sie ihre Kernkompetenzen allerdings auf andere Bereiche wie Bundesfreiwilligendienst, Flüchtlingsbetreuung, Integration von Migranten, Grünpflege, Recyclinghof, Haushaltsservice, den Betrieb von Kindertagesstätten und eines Kaufhauses sowie vieles mehr aus.

Zuletzt war die Gesellschaft in finanzielle Schieflage geraten und hatte für 2018 und 2019 Verluste von jeweils 600.000 Euro prognostiziert. Um nun das Insolvenzantragsrisiko während der anstehenden Restrukturierung zu minimieren, hat die Stadt laut Ratsvorlage in den Jahren 2020 und 2021 unter anderem im Haushalt einen Betriebskostenzuschuss auf Basis des jeweiligen Wirtschaftsplans abzubilden, der ein ausgeglichenes Jahresergebnis der CHANCE erwarten lässt.

Die Gronauer Stadtverwaltung hat reagiert und schlägt dem Rat vor, die Geschäftsführung der Chance gGmbH über die Gesellschafterversammlung anzuweisen, unverzüglich eine detaillierte Verlustursachenanalyse zu betreiben und darüber der Stadt Gronau einen gesonderten Bericht vorzulegen. Zudem sind transparente Spartenrechnungen aufzustellen. Weiterhin soll die Geschäftsführung der CHANCE zeitlich befristet aufgestockt werden, um einen unverzüglichen Sanierungsprozess einleiten zu können. Schließlich soll die Gesellschafterversammlung angewiesen werden, zu prüfen, in welchen Geschäftsfeldern sich die Chance gGmbH in Zukunft schwerpunktmäßig hin entwickeln soll.

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