Stadtpartei und Linke werfen Bürgermeister Managementmängel vor



Mit scharfer Kritik an Verwaltungschef Thomas Kerkhoff hat die Stadtpartei gestern im Rat eine zeitliche Begrenzung der Sitzungslängen gefordert. Ein Grund für die zuletzt ausufernden Diskussionen in der Stadtverordnetenversammlung und in den Ausschüssen sah Vorsitzender und Fraktionschef Dieter Hübers in Managementmängeln des Bürgermeisters. Der müsse offenbar alles persönlich absegnen und abzeichnen und deligiere nicht genug. Das führe dazu, das Vorlagen oft viel zu spät fertig fertiggestellt würden und die Diskussionen nicht ausreichend im Vorfeld geführt werden könnten. Linke und Grüne pflichtete Hübers teilweise bei. „Das Räderwerk der Verwaltung ist ins Stocken geraten“, meinte Frank Büning. Kerkhoff wehrte sich und verwies auf seine hohe Legitimation als vom Volk direkt gewählter Bürgermeister. Ob und in welchem Tenor er sich äußere und wie er die Verwaltung führe, sei seine Sache. „Da ist das Recht des Rates sehr beschränkt“, so Kerkhoff.

FDP-Chef Burkhard Henneken sprang Thomas Kerkhoff zur Seite und nannte die Vorwürfe „haltlos und grenzwertig“. Er vermutete bei der Stadtpartei niedere Motive und warf ihr vor, die Niederlage ihres Bürgermeisterkandidaten Peter Wiegel nicht verkraftet zu haben. In der Sache gab es schließlich eine klare Entscheidung. Die Mehrheit des Rates sprach sich gegen eine zeitliche Begrenzung von Sitzungen aus.

  1. Ruth Rümping says:

    Herr Hübers hat absolut recht. Es herrschen z.Zt haltlose Zustände im Rathaus. Managementfehler auf der ganzen Linie. Die hohe Legitimation des Volkes, die der BM anspricht, – würde heute gewählt, müsste er seine Sachen packen.
    Bocholt braucht Macher und keinen Selbstdarsteller.

  2. Maike Vallée says:

    Sicherlich kann man über Führungsstile und Arten des Managements geteilter Meinung sein.
    Niedere Motive für Vorwürfe finde ich jedoch deplatziert, schließe diese menschlich aber leider nicht ganz aus…
    Ich selbst als SPD-Ratsmitglied fühle mich im Moment gut und sehr ausführlich informiert, vom Bürgermeister und der Verwaltung. Dies benötigt Zeit in der Vorbereitung, in den Sitzungen – eben wie bei jedem guten Arbeitsprojekt!
    Da es im Moment viele Macher in unserer Politikgesellschaft gibt, sind die Sitzungen sehr konstruktiv, darüber bin ich persönlich sehr froh, denn dafür wurden wir vom Bürger gewählt!
    Wir alle nehmen diese Aufgabe ernst, und es gibt Meinungsverschiedenheiten – die politisch notwendig sind – diese Diskussionen brauchen Zeit und haben mit Fehlern im Management nichts zu tun!

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