Stadtverwaltung: Nur Straßenmusiker dürfen live in Biergärten spielen



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Teilerfolg für Ronald Boterkoper. Der Wirt des Restaurants Schiffchen kann jetzt doch „in bestimmtem Rahmen“, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage von Made in Bocholt mitteilt, Live-Musik in seinem Biergarten anbieten. Allerdings darf er – wie auf der Ravardistraße üblich – nur Straßenmusiker engagieren, die keine Technik einsetzen, sondern lediglich „unplugged spielen“. Der Gastronom gibt sich damit nicht zufrieden. „In Corona-Zeiten muss man einfach flexibler sein“, fordert er.

Wie berichtet, war Boterkoper untersagt worden, heimische Solo-Künstler in seiner Biergarten auftreten lassen. Grund ist ein generelles Verbot in Bocholt von Live-Musik in der Außengastronomie. „Der Fachbereich Öffentliche Ordnung beurteilt jeden Sachverhalt individuell nach der jeweils geltenden Rechtsgrundlage in Verbindung mit den baurechtlichen Vorschriften, der vorliegenden Gaststättenkonzession und den örtlichen Gegebenheiten . Bei der Prüfung wird zudem derzeit die schwierige Situation der Gastronomie aufgrund der Corona-Krise in besonderem Maße berücksichtigt. Verpflichtend sind jedoch auch Anwohnerinteressen in die Interessenabwägung einzubeziehen“, heißt es aus dem Presseamt der Stadt.

Für Boterkoper ist das nicht nachvollziehbar. Er hat keine Nachbarn und stört auch niemanden. Dennoch sollen auch weiterhin bei ihm nur Straßenmusiker auftreten dürfen. Währenddessen schallt jeden Donnerstag zum Teil laute Musik vom anderen Ende des Aa-Sees herüber. Die ist offenbar erlaubt, weil sie nicht auf dem Gelände des Strandcafes Ottilie, sondern auf einem unmittelbar benachbarten, eigens eingerichteten Festivalbereich dargeboten wird und somit nicht unter die Gastronomie-Beschränkungen fällt.

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