Starke Bindung trotz Lichttherapie zwischen Mutter und Neugeborenem möglich



Bocholt. „Unser neues Nest-System für Neugeborene ermöglicht eine sichere, kontrollierte Therapie. Trotzdem können wir eine enge Bindung und das Känguruhen zwischen Eltern und ihrem Kind ermöglichen. Sogar Stillen und eine enge Betreuung sind dank der flexiblen Handhabung kein Problem.“ So beschreibt Dr. Eva Hahn, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im St. Agnes-Hospital Bocholt, die Vorzüge des neuen Photoherapiesystems, das seit Kurzem auf der Neugeborenenintensivstation bei Kindern mit Neugeborenengelbsucht zum Einsatz kommt.

Das System beinhaltet eine Art Leuchtmatte zur Anwendung der Phototherapie von unten, oder aber einen Leuchtschlafsack, in den das Neugeborene eingewickelt werden kann. In beiden Fällen wird genau das Licht abgegeben, welches den therapeutischen Anforderungen entspricht und zur Behandlung der Krankheit notwendig ist. Elektrizität und Wärme bleiben dabei von der Haut des Neugeborenen fern. Die Systeme zeichnen sich durch ihre in den Stoff eingewebten LED Lichtleitfasern aus.

„Die Steuerung der Lichtquelle können wir überwachen, sodass die notwendige Therapiedauer und -intensität für jedes Neugeborene genauestens abgestimmt werden kann“, so Hahn weiter. Das System bietet eine hohe und effiziente Wirksamkeit, da die Bestrahlung rundum erfolgen kann und eine große Abdeckung der Körperoberfläche gewährleistet ist.

Eine Neugeborenengelbsucht ist häufig, sie tritt bei etwa drei von fünf Neugeborenen auf. Hierbei sammelt sich der gelbe Gallenfarbstoff Bilirubin im Körper an. Liegt eine bestimmte Menge davon im Blut vor, äußert sich das in einer Gelbfärbung von Haut und Schleimhaut. Bei einer geringen Ausprägung der Gelbsucht ist keine Therapie notwendig. Überschreiten die Bilirubinwerte im Blut jedoch bestimmte Grenzwerte, kann es gefährlich werden. So kann es bei sehr hohen Werten zu einer Schädigung bestimmter Gehirnbereiche kommen. Um dies zu verhindern, muss eine schwere Neugeborenengelbsucht daher behandelt werden.

Quelle: Klinikum Westmünsterland

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