Stikstoffabend mit BBB-Delegierten sorgt in Winterswijk für Proteste

Trekkermobilisierung, Transparente und unzufriedene Landwirte prägten die Informationsveranstaltung der Provinz Gelderland in Winterswijk am Montagabend. Anlass waren die neuen, strengeren Maßnahmen zur Reduzierung des Stickstoffausstoßes, die Unternehmen, Landwirte und den Naturschutz betreffen werden. Die genauen Folgen sind noch unklar, jedoch haben die Betroffenen die Möglichkeit, sich mit der BBB-Politikerin Ans Mol auszutauschen über die geplanten 500-Meter-Zonen, die in der Nähe von stickstoffempfindlichen Naturräumen eingerichtet werden sollen.

Bei der Ankunft der Teilnehmer standen die Traktoren mit Transparenten geordnet aufgestellt und eine ruhige Atmosphäre herrschte zunächst. Im Innenraum war die Stimmung zu Beginn freundlich, wurde jedoch nach einiger Zeit angespannter. Wenn jemand etwas sagen wollte, wurde darum gebeten, sich an die Seiten des Theaters zu begeben, wo Mikrofone bereitstanden.

„Wer von Ihnen ist hier, weil er sich Sorgen über die zukünftigen Entwicklungen macht?“, fragte BBB-Gedepute Ans Mol, um das Publikum aufzulockern. Ein Schmunzeln ging durch die Zuhörerschaft, bereits aufgewärmt. Mol betonte, dass die neuen Regelungen nicht dazu führen sollten, dass Menschen umziehen oder ihre Arbeit aufgeben müssen, sondern dass es Innovationen im Unternehmens- und Agrarsektor braucht. Die Einführung der 500 Meter großen stickstofffreien Zonen um empfindliche Naturräume soll dazu beitragen, die Stickstoffemissionen in diesen Gebieten zu senken und somit die Natur zu schützen.

Aktuell gibt es keine Genehmigungen für neue Projekte, was die Aktivitäten in der Provinz stilllegt. Stefan te Selle, Vorsitzender der Land- und Gartenbauorganisation für die Region Ost-Achterhoek, erklärte: „Der Schlüssel zum Problem liegt nicht in Winterswijk.“ Gut vorbereitet und mit vielen Notizen kam er auf die Bühne, um zu erläutern, warum Zonenregelungen nicht die Lösung seien. Im Nachhinein merkte er an, dass die bestehende Regelung instabil ist: „Egal wie viele Alternativen wir finden, inklusive der Zonenregelung, wir versinken immer tiefer im Morast. Die wahre Lösung liegt in Den Haag.“

Es wird zunehmend Zeit für klare Ansagen, war die zentrale Botschaft der BBB an diesem Abend. Doch die gebotene Klarheit reichte den Anwesenden nicht aus. „Natura 2000-Gebiete müssen entfernt werden! Das Problem ist gelöst. Wir Landwirte haben euch, die BBB, unterstützt!“, rief ein wütender Landwirt aus dem Publikum, was die Gemüter erhitzte.

Einige verärgerte Besucher riefen verschiedene Beschwerden in Richtung Bühne, während Mol überrascht reagierte: „Hätten wir die Macht, Naturschutzgebiete abzuschaffen, wären sie wahrscheinlich schon längst weggefallen.“ Da erhob sich ein weiterer aufgebrachter Zuhörer, wodurch viele Anwesende zu murmeln begannen. „Unsinn!“, wurde laut gerufen, begleitet von Beifall. Der BBB-Vertreter versuchte, das Publikum zu beruhigen: „Wenn es so einfach wäre, wäre es bereits gelöst.“

Die Provinz stellte eine Visualisierung vor, die zeigt, wie die 500-Meter-Zonierung um die Natura 2000-Gebiete Willinks Weust und Bekendelle aussehen könnte. Es wurde jedoch stark betont, dass dies hypothetisch ist und auch für mögliche strengere Richtlinien innerhalb der Zonen gilt.

Es könnte sein, dass die Zonen letztendlich kleiner als 500 Meter ausfallen. „Aber wir wollen die Menschen nicht täuschen“, erläuterte die Gedepute, weshalb die Provinz eine groß angelegte Planung verfolgt.

Die BBB-Vertreterin wies mehrmals darauf hin, dass sie nicht aus der Landwirtschaft, sondern aus der Genehmigungserteilung und Rechtsdurchsetzung komme. Dennoch ließ sich die chaotische Situation des Abends nicht mehr verbergen. Weitere Klarheit über die Zonierungspläne wird im Mai erwartet.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem lokalen Sender RTV Slingeland.

Quelle: Regio8

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