Stoppt den Kurt – auch ­ohne Helm und ohne Gurt…



Ein Glosse von BERTHOLD BLESENKEMPER

Es sollte ein so schönes Fest werden. Doch jetzt könnte das Festival zur Eröffnung der Podiumsbrücke auf dem KuBAaI-Gelände in einem Fiasko enden. Grund ist „Kurt“, eine eigens für dieses Event produzierte, pinke Plastikente. 1000 davon sollten sich am Tag der Arbeit ein Rennen auf der Aa liefern. Aber Umweltschützer laufen Sturm. Plastik in Zeit der Überflutung unserer Meere mit Plastikmüll sei ein verheerendes Signal, so ihr Argument. Erst Recht gelte das für eine selbst ernannte Klimakommune wie Bocholt, heißt es.

Schon fürchten die Veranstalter einen PR-GAU. Greenpeace-Aktivisten, die sich schon am 30. April demonstrativ an die eiserne Podiumsbrücke ketten. Ein zweite Gruppe, die sich derweil von oben hinabseilt und den Start der Entenarmada mit Hilfe überdimensionaler Transparente stoppt, auf denen – frei nach Frank Zander – steht: „Wir stoppen Kurt – mit Kletterhelm und Abseilgurt!“.

Sollten trotz all dieser massiver Widerstände dank des Einsatzes mehrerer Hundertschaften Polizei und von Tränengas doch noch einige Kurts ins Wasser gelangen, stürzen sich die Grünen und freien Grünen aus Bocholt in seit langem ungewohnter Eintracht nackt in die Fluten der Aa und fischen möglichst viel Plastik aus dem Wasser. Dadurch wird das Einschwimmergebnis verfälscht, was wiederum eine Flut von Klagen nach sich zieht. Und das alles unter den Augen der Weltpresse und live übertragen von RTL2 aus dem TV-Helikopter…

Zugegeben: Alles nur ein (böser) Traum. Aber allein der Gedanke an Umweltproteste während eines Familienfestes lässt nur einen Schluss zu: Sagt das Entenrennen ab! Plastik ins Wasser zu werfen ist heute einfach kein Spaß mehr.

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