Studienseminar auf Usedom



Anfang der weitergeleiteten Nachricht:

Von: „Stadt Bocholt – Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands“ <info@presse-service.de>

Bocholt (EUBOH). Zwei Staaten – eine Insel: 19 Reisende informierten sich vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2017 auf der Insel Usedom über die Entwicklung des deutsch-polnischen Grenzgebiets. Das Deutschland- und Europapolitische Bildungswerk (DEPB) hat diese Studienfahrt in Zusammenarbeit mit der VHS Bocholt-Rhede-Isselburg, dem Europe-direct Informationszentrum Bocholt und der Europa-Union Bocholt e.V. organisiert.
Nach dem Beitritt Polens zur Europäischen Union gelingt es heute leichter, die Region rund um das Oderhaff wieder als Ganzes wahrzunehmen und zu erschließen. Die Grenze trennt nicht mehr so rigide, und es zeigt sich, dass wieder eher das Gemeinsame als das Unterschiedliche in den Blick genommen wird.
Entwicklung der Grenzregion
Die Entwicklung der Grenzregion nach der Wende von 1989 und dem EU-Beitritt Polens im Jahr 2004 war auch das erste Thema im Rathaus von Ahlbeck. Referent Dr. Wolfgang Abraham und Bürgermeister Lars Petersen gaben einen umfassenden Einblick in das heutige Leben auf Usedom. Insbesondere wurden die Entwicklungsperspektiven ostdeutscher Seebäder an der Grenze zu Polen besprochen.
Peenemünde – Mahnung an die Wissenschaft
Am zweiten Tag stand der Besuch des historisch-technischen Informationszentrums und Museums in Peenemünde auf dem Programm. Die dortigen Versuchsanstalten waren von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an neuartigen Waffensystemen, wie etwa dem weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten funktionierenden Großrakete. Beide wurden als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung entwickelt, größtenteils von Zwangsarbeitern gefertigt und gelangten ab 1944 als „Vergeltungswaffen“ zum Einsatz im Zweiten Weltkrieg. Wie die Menschen dort lebten und warum diese aufwändigen Waffenprojekte durchgeführt wurden, interessierte die Teilnehmer besonders. Am Nachmittag besuchten sie die Stadt Greifswald und lernten den gelungenen Spagat zwischen Tradition und Moderne dieser Kommune im deutsch-polnischen Grenzgebiet kennen.
Fahrt zum Golm
Der Golm ist eine Stätte des Gedenkens und ein deutsch-polnisches sowie interkulturelles Jugendzentrum. Die Führung über die Gedenkstätte gehörte am dritten Tag zum Besuchsprogramm. Am Nachmittag reisten die Teilnehmer nach Swinemunde. Dort lernten sie Aspekte des manchmal auch komplizierten Zusammenwachsens der geteilten Insel kennen. Am 1. Juni 2017 traten sie die Heimreise an. Im kommenden Jahr bietet die Veranstaltergemeinschaft eine Reise in das deutsch-polnisch Grenzgebiet rund um die Kreisstadt Görlitz an. Die Stadt liegt an der Lausitzer Neiße, die dort seit 1945 die Grenze zu Polen bildet. Entsprechende Informationen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert