Tierheim soll mehr Geld für Pflege von Fundtieren erhalten



Das Bocholter Tierheim soll eine höhere Kostenerstattung zur Verwahrung und Pflege von Fundtieren erhalten. Das geht aus der aktuellen Beschlussvorlage für die Sitzung des Ausschusses für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr hervor. In dem 2017 vereinbarten Vertrag hat man sich auf eine Pauschale von 1,30 Euro je Einwohner geeinigt. Inzwischen reicht die damals angesetzte Pauschale aber nicht mehr aus, um die Tiere ausreichend zu versorgen. Daher soll sie nun auf 1,50 Euro je Einwohner erhöht werden. Ob die neue Pauschale am Ende ausreicht, „[…] lässt sich in zwei Sätzen nicht abbilden, da diese immer von verschiedenen Faktoren abhängig ist“, so Wolfgang Baten, 1. Vorsitzender vom Tierschutzverein Bocholt und Umgebung e.V.
Nach persönlicher Einschätzung von Baten wird dies allerdings nicht reichen, wie er der Redaktion mitteilte.

In den vergangenen Jahren ist das Aufkommen von Fundtieren erheblich gestiegen. Vor allem die Anzahl von Kleintieren und Katzen sei enorm gewachsen, wie das Tierheim bekannt gab. Ganz sicher lässt sich der Grund dafür nicht nennen, Corona hat aber sehr wahrscheinlich dazu beigetragen, wie beide Vertragsparteien vermuten. Zudem könnten auch illegal eingeführte Tiere zum Anstieg beitragen. Aktuell befinden sich über 90 Katzen im Heim, Tendenz weiter steigend. „Momentan gibt es hier bis zu 6 Neuaufnahmen pro Woche. Normalerweise gab es in den Wintermonaten immer etwas Entlastung, die dann mit den Frühjahreskitten im März/April endete. Der Zulauf von Kleintieren hat sich momentan zum Glück etwas beruhigt“, erklärt Baton. Bei den hohen Energie- und Arztkosten reicht die alte Pauschale einfach nicht mehr aus, um die Tiere versorgen zu können. Die allgemeine Situation ist aufgrund der Corona-Lage insgesamt schon sehr schwierig für das Tierheim.

Die Anpassung der Pauschale sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr stattfinden. „Der Anstoß zu den Gesprächen ging schon Ende 2020 von unserer Seite aus und wir hatten auch schon begonnen“, so Baten. Aufgrund von Corona musste das jedoch aufgeschoben werden. Nun ist es aber für die kommende Sitzung am 01.02.2022 geplant. Rückwirkend zum 01.01.2021 soll die Erhöhung greifen. Nach gemeinsamer Absprache und einer offiziellen Berechnung der anfallenden Kosten hat man den neuen Betrag vorgeschlagen. Eine offizielle Einigung steht allerdings noch aus.

Der neue Vertrag soll zunächst für drei Jahre gültig sein mit der Option zur Verlängerung. In dieser Zeit soll geschaut werden, ob der neue Betrag ausreicht und angemessen ist.
Insgesamt erhält das Tierheim ab jetzt 107.000 Euro jährlich von der Stadt Bocholt, das sind 14.000 Euro mehr als bisher. Sollten die durch die Fundtieraufnahme verursachten Kosten geringer sein als der von der Stadt Bocholt gezahlte Entschädigungsbetrag, ist der Tierschutzverein zur Erstattung der Differenz verpflichtet.

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