Tiernotruf fordert Fahrverbot für Mähroboter in der Nacht

Der Tiernotruf Bocholt e. V. setzt sich für mehr Schutz heimischer Wildtiere ein und hat am 23. März 2025 offiziell ein Fahrverbot für Mähroboter während der Dämmerung und Nachtstunden beantragt. Die Initiative zielt insbesondere auf den Schutz von Igeln und anderen Kleintieren ab, die in diesen Zeiten besonders aktiv sind und häufig Opfer automatisierter Gartengeräte werden.

Der Antrag stützt sich auf § 24 der Gemeindeordnung (GO) und wurde an die Stadt Bocholt gerichtet. In dem Schreiben fordert der Verein ein zeitlich begrenztes Einsatzverbot für automatische Rasenmäher – insbesondere zwischen 19:00 Uhr und 7:00 Uhr. Hintergrund: Immer wieder erreichen in Deutschland Tierschützer Hinweise auf verletzte oder getötete Tiere, die in der Dunkelheit von Mährobotern erfasst wurden. Vor allem Igel, die nachts auf Nahrungssuche sind, haben keine Chance, diesen Geräten auszuweichen.

Zuständig für Maßnahmen im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege ist allerdings nicht die Stadt selbst, sondern der Kreis Borken. Die Stadt Bocholt teilte mit, dass ihr in diesem konkreten Fall keine Regelungskompetenz zukomme. Der Antrag wurde daher an die zuständige Behörde weitergeleitet.

Naturschutzorganisationen und Tierärzte warnen seit Jahren vor den Gefahren durch Mähroboter. Besonders problematisch ist, dass viele Geräte mit rotierenden Messern ausgestattet sind und Tiere nicht zuverlässig erkennen oder stoppen. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt grundsätzlich alle Maßnahmen, die zu einem verantwortungsvolleren Einsatz der Technik führen. Ob der Kreis dem Antrag folgt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Das Anliegen trifft einen Nerv bei Tierfreunden und Naturschützern – und wirft erneut ein Schlaglicht auf die oftmals unterschätzten Risiken moderner Gartentechnik.

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