Tödlicher Arbeitsunfall: Zeuge erhebt schwere Vorwürfe



Ein Zeuge erhebt nach dem tödlichen Arbeitsunfall bei Abrissarbeiten der maroden Brücke am Rodelberg, bei denen heute ein Arbeiter ums Leben kam,  schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen beim Entsorgungsbetrieb ESB und der Stadt Bocholt. Nach Ansicht des Bocholters  wurde bei der tragisch gescheiterten Demontage nicht nur gegen den Arbeitsschutz verstoßen, sondern zudem grob fahrlässig gehandelt. Der Mann legt unserer Redaktion Fotos vom Dienstag vor, auf denen Arbeiter ohne Helm zu sehen sind, die sich auf der windschiefen Brücke auf teilweise zersägten Bohlen aufhalten. Am Fuß des Bauwerks steht ein Bagger. Die Seitenteile des Bauwerks sind teilweise gerissen. Spanngurte halten sie zusammen.

„Zum Einsatz kamen unter anderem ein Bagger, eine Kettensäge und zwei Containerbehälter“, berichtet der Zeuge. Für ihn habe das wenig professionell ausgesehen. „Auffällig war, dass sich Mitarbeiter des ESB auf der Brücke aufhielten, während der Bagger seine Arbeit fortsetzte. Dabei fielen Brückenteile ins Wasser“, schildert der Bocholter. Ihn wundert nach eigenen Angaben, dass für den Abriss augenscheinlich keine Fachfirma beauftragt wurde. 

Die Stadt will sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Man werde gemeinsam mit den Ermittlungsbehörden nach den Ursachen für das Unglück suchen, hieß es in einer am Mittag veröffentlichten Stellungnahme.

Foto: Privat

  1. Was für ein Zeuge ist es denn?! Ganz schwach Herr Belesenkemper… sie sind nicht die BILD… aber so kennt man sie in jüngster Vergangenheit.
    Pietätlosigkeit in reinster Form

  2. Francis Heckers says:

    Da wollte man sich wohl den Einsatz einer Fachfirma sparen, die 28.000 Euro für die Selfie Skulptur wären für die Demontage der Brücke wohl besser investiert gewesen, dann würde der ESB Mitarbeiter noch leben.

  3. Klaus Bußkamp says:

    Anlässlich dieses traurigen Ereignisses scheint es mir sehr unangebracht einen solchen Artikel zu veröffentlichen.
    Die subjektiven Wahrnehmungen eines Zeugen, wie grob fahrlässiges und wenig professionelles Vorgehen bei dem Abriss der Brücke, sind Eindrücke die nicht in die Öffentlichkeit getragen werden sollten.
    Vielmehr sind diese Angaben wichtig für das Amt für Arbeitsschutz und die krimalpolizeilichen Ermittlungen.
    Mein Mitgefühl gilt der Familie des Verstorbenen und den Arbeitskollegen

  4. Anja Kuhn says:

    Dann sollte sich dieser angeblicher Zeuge an die Bezirksregierung Münster, Dezernat für Arbeitsschutz, melden!

  5. Unbekannt says:

    Dass selbst öffentliche Einrichtungen ihre Ausschreibungen so gestalten, dass Fachfirmen mit dem Preisdumping nicht mithalten können, sollte trotz aller Tragik öffentlich gemacht werden. Dieses Phänomen betrifft nicht nur die Baubranche. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahlen und Geld in Sicherheit und Gesundheitsschutz investieren, haben keine Chance, Aufträge zu erhalten, solange selbst öffentliche Einrichtungen nur auf den Preis achten und nicht auf die ordnungsgemäße Ausführung der Arbeiten.

  6. Verstehe einige Kommentare hier wer will, Fakt ist, auch auf solche Missstände im ,,Abrissbau ,,
    der Stadt muss hingewiesen werden.
    Es ist ein NO-GO , auf der einen Seite unter Missachtung des Arbeitsschutz Gelder zu sparen, es auf der anderen Seite mit vollen Händen hinauszuwerfen.

    Mein aufrichtiges Beileid der Familie des Verstorbenen.

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