2+1-Regelungen: Autofahrer riskieren mit gefährlichen Überhol-Manövern Frontalzusammenstöße



Bocholt/Kreis Borken (ots) – Wo auf Bundesstraßen die „2+1-Regelungen“ wechseln, können sich durch riskante Überholmanöver gefährliche Situationen entwickeln. Der Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Borken richtet den Fokus auf solche Punkte – und auf das Verhalten der Autofahrer. Dieter Holten kann es sogar hören: Wenn es leise auf der Fahrbahn rattert, weiß der Polizeihauptkommissar – jetzt drehen sich die Reifen eines Autos über die Sperrfläche auf der B473. Der Kradfahrer der Kreispolizeibehörde Borken muss sich aber nicht allein auf sein Gehör verlassen: Er hat von seinem Standort auch einen ebenso guten Blick auf eine Verkehrssituation, in der sich nicht selten gefährliche Situationen entwickeln. Denn immer wieder überholen Verkehrsteilnehmer zum Ende der 2+1-Regelung unter verbotener Ausnutzung der Sperrfläche und riskieren Frontalzusammenstöße.

„Mancher glaubt, unbedingt noch einen Wagen überholen zu müssen“, weiß der Beamte des Verkehrsdienstes aus seiner täglichen Erfahrung. Nur dass es eben nicht immer noch „passt“. Wer Gas gibt und auf der linken Fahrspur bis über ihr Ende hinaus durchzieht, bringt sich und andere in große, oft tödliche Gefahr. So kam es in den vergangenen Jahren immer wieder im Kreis Borken auf diesen Strecken zu schweren Unfällen, bei einigen gab es auch Todesopfer.

Das problematische Überholverhalten stellt aus Sicht der Fachleute vom Verkehrsdienst auf derartigen Abschnitten leider keine Seltenheit dar. Die Situation kennen viele: Wer beispielsweise auf der B67 oder B473 unterwegs ist, kann den insgesamt dreispurigen Ausbau zum Überholen nutzen – da, wo in seiner Richtung zwei Fahrbahnen über einen bestimmten Abschnitt hin existieren. Schilder und Markierungen weisen die Verkehrsteilnehmer rechtzeitig darauf hin, sich wieder rechts einzuordnen.

Doch manch ein Fahrer verschätzt sich dabei. „Viele denken auch: Wenn das für den Wagen vor mir noch passt, schaffe ich es auch noch“, weiß Dieter Holten. Ihm ist die Situation gerade auf der B473 ins Auge gefallen. Deshalb sucht er immer wieder einen Standort am Rand der viel befahrenen Straße auf, um den fließenden Verkehr an Stellen zu überwachen, wo die Zweispurigkeit auf die jeweils andere Seite wechselt. In den vergangenen Wochen konnte er dabei täglich Verstöße feststellen.

Wenn er mit seinem Krad einem der Verkehrssündern nachfährt und anhält, spricht der Beamte mit ihnen über die gefährliche Situation, die durch ihr Verhalten entstanden ist: „Die meisten zeigen Verständnis.“ Spätestens, wenn der Polizeihauptkommissar sie mit einem anschaulichen Satz konfrontiert: „Stellen Sie sich einmal vor, das macht auf der gegenüberliegenden Fahrbahn jemand genauso. Möchten Sie dann in Ihrem Wagen sitzen?“

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