360-Grad-Rundgang, Audioguidesystem, kontaktloses Bezahlen – Stadtmuseum wird digital



Bocholt (PID). Erfreut konnten jetzt Lisa Merschformann, Leiterin des Stadtmuseums Bocholt und Gerd Wiesmann, Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege, gemeinsam mit Thomas Waschki , Jule Wanders und Georg Ketteler den Förderbescheid des Landes NRW präsentieren. „Wir freuen uns über jede Förderung“, sagte Erster Stadtrat Waschki, „für das Stadtmuseum ist das nach der zweiten Schließung besonders wichtig.“
„Wir haben bereits im ersten Lockdown überlegt, was wir über die angebotenen Fördertöpfe finanzieren könnten“, berichtete die neue Museumsleiterin Merschformann. Daher habe sie sich mit Georg Ketteler vom Heimatverein zusammengesetzt und sich entschieden, Geld für drei verschiedene Maßnahmen zu beantragen.

Um den zurzeit ausgeschlossenen Besucherinnen und Besuchern einen Überblick über das Stadtmuseum geben zu können, gibt es künftig einen Online-360°-Rundgang. „Zusammen mit der Firma Zoom Entertainment wurde das Stadtmuseum am vergangenen Sonntag komplett abgescannt und digital aufgenommen. Aktuell befindet sich das Projekt in der Nachbearbeitung, sodass es in Kürze online gehen kann“, kündigt Merschformann an.

Zusammen mit der Firma Hearonymus wird aktuell ein Audioguidesystem erarbeitet. Der Rundgang durchs Haus kann über das eigene Smartphone abgerufen werden und wird auf Deutsch und Englisch angeboten. „Dabei handelt es sich um eine APP-basierte Lösung, für die wir keine Geräte vorhalten müssen. Das funktioniert ganz einfach über das eigene Handy“, erläutert Merschformann. Das Angebot soll künftig auch auf weitere Sprachen ausgedehnt werden. „Dieses Angebot ist ein zustätzlicher Vermittlungsweg, das Museum soll aber – nach Corona – auch auf dem klassischen Weg des Besuchs vor Ort nahe gebracht werden“, betonte Ketteler. Der Audioguide umfasst nicht den gesamten Bestand. „Alleine der Bereich der Bocholter Stadtgeschichte umfasst annähernd 1.200 Exemplare. Mit dem Audioguide werden einige exemplarisch vorgestellt“, so Ketteler weiter.

„Für das kontaktlose Bezahlen können wir nun ein Kassensytem anschaffen. Hier befinden wir uns noch in der Abstimmunsphase“, erläutert Merschforman weiter. Dadurch sollen künftig nicht nur die Besucherinnen und Besucher geschützt werden. „Das gilt auch vor allem für unsere kulturehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die in der Regel schon älter sind“, betont Ketteler.
Alle Maßnahmen sollen bis spätestens zum Jahresende umgesetzt werden. „Das Stadtmuseum bleibt erlebenswert: analog und digital“, freut sich Georg Ketteler auf die angedachten Maßnahmen. Diese passten auch in die Digitalstrategie der Stadtverwaltung. „Wir haben im Haushalt dafür erhebliche Mittel eingestellt, gehen digital voran“, betont Waschki.

NEUSTART ist ein Sofortprogramm für Coronabedingte Investitionen in Kultureinrichtungen wie Museen, Ausstellungshallen, Gedenkstätten, Veranstaltungsorten für Konzert, Tanz- und Theateraufführungen sowie soziokulturellen Zentren und Kulturhäuser. In Zeiten der Corona-Krise sollen vor allem kleinere und mittlere Kultureinrichtungen unterstützt werden, die Zugänglichkeit von Kultureinrichtungen und deren Vermittlungs-angebote zu sichern und die Wiedereröffnung zu ermöglichen. Durch Umbau- und Ausstattungsmaßnahmen in den Kultureinrichtungen soll die weitere Ausbreitung der Covid-19-Pandemie reduziert werden und die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme des Betriebs geschaffen werden. Dafür werden die Einrichtungen unterstützt, ihre Wiedereröffnung durch Schutz- und Vorsorgemaßnahmen zu flankieren sowie neue Angebote wie digitale Formate auf-und auszubauen. Gefördert werden im Rahmen des Sonderprogramms Investitionen zwischen 10.000 und 50.000 Euro.

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