Umstrukturierungen in der Ausbildung zur Pflegefachmann/frau – ein halbes Jahr „Generalistik“



Bocholt/Borken. Seit Beginn des Jahres sind unter dem Stichwort „Generalistik“ die bisherigen Berufsausbildungen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einer gemeinsamen Ausbildung mit dem Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“ zusammengeführt worden. Ein spannendes und herausforderndes erstes Halbjahr mit vielen Veränderungen liegt jetzt hinter allen, die an der Ausbildung beteiligt sind. „Das Denken in den Köpfen muss sich grundlegend ändern. Vergleiche mit alten Strukturen sind nicht zielführend. Vielmehr ist es unser Anliegen, die neuen Gegebenheiten nahtlos zu implementieren, um weiterhin eine hohe Ausbildungsqualität zu bieten und damit auch ein hohes Niveau der Versorgung unserer Gesellschaft sicher zu stellen“, zieht Schulleiter Achim Vöcking ein erstes Fazit.

Die Auszubildenden nach neuer Regelung werden zu sogenannten „everyoneexperts“ ausgebildet. Das bedeutet, sie werden nach Durchlaufen der dreijährigen Lernphase befähigt, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen – vom Krankenhaus, über Pflegeheim, Kinderklinik, im ambulanten Bereich, bis zur Versorgung in der eigenen Wohnung eines Bedürftigen – zu pflegen. Damit ist nach dem Abschluss der generalistischen Ausbildung auch ein Wechsel innerhalb der pflegerischen Versorgungsbereiche jederzeit möglich. „Für diese neuen Rahmenbedingungen gelingt es uns nach wie vor, tolle, motivierte und engagierte Menschen zu finden, die diesen vielseitigen Beruf ergreifen möchten. Für sie setzen wir uns alle ein, um sie mit unseren Möglichkeiten zu fördern und zu begleiten und ihnen so den beruflichen Erfolg zu ermöglichen“, ergänzt Sebastian Stahlhauer, stellvertretender Schulleiter, das erste Resümee bezüglich Generalistik. Insbesondere für die Schüler der ersten Kurse sei es besonders herausfordernd, sich im Beruf orientieren und finden zu können.

So gibt es vor allem im praktischen Teil der Ausbildung deutliche Unterschiede zu den vorherigen Strukturen. Die Auszubildenden durchlaufen jetzt alle Pflegebereiche vom Krankenhaus, über die stationäre Langzeitpflege, ambulante Einrichtungen und Psychiatrie bis zur Pädiatrie.

Pressefoto: Das gesamte Schulteam freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler die neue Ausbildungsform so positiv annehmen. Hierduch erhalten sie sehr vielseitige Erfahrungen und damit eine hochqualifizierte Ausbildung. In der Generalsitik sind die praktischen Erfahrungsmöglichkeiten breit gefächert, was an speziellem Fachwissen und -tiefe für den konkreten Einsatz nötig ist, muss durch eine konsequente Einarbeitung und Förderung in Form von Fort- und Weiterbildungen der zukünftigen Fachkräfte ergänzt werden. Neben der Etablierung neuer, generalisierter Lernstrukturen in der Pflegeschule Bocholt-Borken gibt es weitere Herausforderungen, die das Kollegium beschäftigen. So werden Projekte wie die Digitalisierung stark vorangetrieben. In Zukunft soll mit neuen technischen Möglichkeiten wie E-Screen-Systemen, digitalen Fachmedien und auch einer Lern- und Austausch- Plattform im Netz als Ergänzung zu den klassischen Ausbildungs- und Unterrichtsmethoden gearbeitet werden.

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