König Triphaus lässt die Maske fallen



Ein Kommentar von BERTHOLD BLESENKEMPER

Ludger Triphaus lässt die Maske fallen. Jahrelang hat der ehemalige Kämmerer der Stadt das meisterliche Spiel der Macht meist im Stillen beherrscht. Er hat Netzwerke geknüpft, Abhängigkeiten geschaffen, ihm treue Mitarbeiter in gute Positionen gehievt, Meinungen beeinflusst und die Politik (vor allem seine CDU) immer wieder auf seine Seite gezogen. Kurzum: Ludger Triphaus war die eigentliche Nummer eins im Rathaus.

Inzwischen jedoch ist Ludger Triphaus nur noch Pensionär und Präsident der 1. FC Bocholt. Und mit der Macht scheint er offenbar auch völlig die Kontenance verloren zu haben. Nur so ist zu erklären, dass der ehemalige Kämmerer im Rahmen der jüngsten Jahreshauptversammlung seines Klubs öffentlich bemängelte, dass ihm im schleppenden Genehmigungsprozess zum Bau der neuen Tribüne am Hünting im Rathaus – wohl ganz anders als früher – „nur wenig Vertrauen und Unterstützung“ zuteil geworden sei. Triphaus, der offenbar immer noch bestens über Rathausinterna informiert ist, plauderte aus, dass im Verwaltungszirkel über den 1.FC hergezogen worden war. Und dann der Hammer: Der Vorsitzende eines fünftklassigen(!) Amateur-Fußballvereins kündigt an, den künftigen Bürgermeister der Stadt und die gewählten Volksvertreter sprechen zu wollen, damit sie ihm (so zitiert ihn das BBV) „ihre Sicht zur Bedeutung des 1. FC Bocholt für die Stadt und die daraus resultierenden Handlungserfordernisse“ darlegen.

Bei seinen schwarz-weißen Anhängern mag so etwas gut ankommen. In der neutralen Öffentlichkeit jedoch erweckt Ludger Triphaus damit nur noch den Eindruck von Arroganz und Respektlosigkeit.

Anmerkung des Autors: In der Ursprungsversion dieses Kommentars habe ich weitere Vorwürfe gegen Herrn Triphaus erhoben. Ich bin inzwischen jedoch zur der Überzeugung gekommen, dass am Verhalten des FC-Präsidenten nach seinem Ausscheiden aus der Verwaltung nicht mehr die gleich hohen Maßstäbe angelegt werden können wie am Verhalten eines Dezernenzen und ziehe die Aussagen deshalb mit dem Ausruck des Bedauerns zurück.  An der grundsätzlichen Auffassung, dass der 1. FC keinerlei Anspruch auf eine bevorzugte Behandlung in Politik und Verwaltung hat, ändert sich jedoch nichts.

  1. Es gibt wichtigere Vereine die die Unterstützung der Stadt brauchen.
    Frauenfussball und die
    BORUSSIA Bocholt z. B.
    die Schwatten sollen erst einmal sportlich wieder höherklassig spielen, bevor überhaupt was passiert. Die haben doch alles was ein Verein braucht.

  2. Sehr geehrter Herr Blesenkemper,
    vielen Dank für die deutlichen Worte.
    Herr Triphaus hat nicht verstanden dass Beamte im Dienste des Volkes stehen und nicht umgekehrt.

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