MIT KOMMENTAR: Bürgermeister will nun doch Kosten-Zwischenstand für die Rathaussanierung offenlegen



Stadtbaurat Zöhler hatte sich bislang immer hartnäckig geweigert, den Kosten-Zwischenstand für die Rathaussanierung zu nennen und auf den Abschluss der Planungen im kommenden Sommer verwiesen. Bürgermeister Thomas Kerkhoff jedoch will  jetzt – bevor sich der Sanierungsbeschluss zum dritten Mal jährt – erste Zahlen offenlegen. Zumindest sieht das Tagesordnungspunkt eins der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 21. Januar vor.  

Kerkhoff selbst, Stadtbaurat Zöhler und dem Team der Gebäudewirtschaft wollen mündlich vortragen. Anschließend soll über Zusatzanträge der Fraktionen diskutiert und gegebenenfalls ein Beschluss gefasst werden. Durch die Offenlegung der Fakten erhofft sich die Stadt eine „Versachlichung“ der Diskussion. 

Die Kostenrechnung wird allerdings nur vorläufig sein. Denn noch fehlen die Zahlen für die Technische Gebäudeausstattung, einem der größten Blöcke in der Gesamtplanung.  Wie berichtet, hatte die Stadt sich im April vergangenen Jahre von dem bereits beauftragten TGA-Planer getrennt und einen neuen gesucht. Ob der bis heute allerdings gefunden wurde, will die Verwaltung auf Anfrage von Made in Bocholt nicht sagen. Zumindest ist der entsprechende Auftrag bis heute nicht vergeben, was auf weitere, zum Teil erheblichen Verzögerungen schließen lässt.

KOMMENTAR

Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Das wurde aber auch Zeit! Dass Bürgermeister Thomas Kerkhoff endlich den Kosten-Zwischenstand für die Rathaussanierung offenlegen will, ist ein positives Signal. Es sorgt für Klarheit und beugt damit vielen Spekulationen vor. Außerdem erlaubt es endlich eine fundiertere öffentliche Diskussion über mögliche Alternativen. Unverständlich jedoch ist, warum nicht alle Stadtverordneten, sondern erst einmal nur die ausgewählten Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses in den Genuss dieser wichtigen Informationen kommen sollen und warum diese nicht – zur optimalen Vorbereitung der Bürgervertreter*innen – in einer schriftlichen Sitzungsvorlage sauber und nachvollziehbar zusammengefasst, sondern nur mündlich vorgetragen werden. 

Und dann sollen gegebenenfalls auch noch Beschlüsse auf Basis dieses Power-Point-Vortrages gefasst werde. Im Ernst? Das letzte Mal, dass so etwas passierte, war bei Kerkhoffs erster ordentlicher Haupt und Finanzausschusssitzung Anfang Dezember. Damals wurde die Stilllegung des Industriestammgleises nach Mussum vom Bürgermeister kurzfristig per Tischvorlage in die Tagesordnung eingebracht und nach einer zehnminütigen Sitzungsunterbrechung, in der die Fraktionen intern beraten durften, von CDU und FDP durchgepaukt. Entsprechend groß waren der Aufschrei, die Kritik und Diskussionen danach. 

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