Treffen der Berufsorientierungskoordinatoren im Kreis Borken



Kreis Borken. Rund 60 Studien- und Berufsorientierungskoordinatoren aller weiterführenden Schulen sowie der Berufskollegs im Kreis Borken haben sich jetzt im Kreishaus Borken getroffen. Die Bezirksregierung Münster, die Kommunale Koordinierungsstelle und das Schulamt für den Kreis Borken hatten dazu eingeladen. Bei dem Treffen ging es um den Austausch untereinander und die Aktivitäten im Rahmen des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“ (KAoA). Im Mittelpunkt des Landesvorhabens stehen die frühzeitige Berufs- und Studienorientierung sowie die Hilfe bei der Berufswahl und beim Eintritt in Ausbildung oder Studium. Ziel ist es, allen jungen Menschen nach der Schule möglichst schnell eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen.
Bei dem Treffen im Kreishaus Borken ging es insbesondere um die Durchführung von Aktionen für Schülerinnen und Schüler, um ihnen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern: Beispielsweise haben in 2017/2018 rund 4.000 Jugendliche in der achten Klasse an einer Potenzialanalyse teilgenommen, die eine fundierte Selbst- und Fremdeinschätzung bietet. Die Jugendlichen entdecken dabei unabhängig von geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen ihre fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Potenziale im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt.
Ebenso viele Schülerinnen und Schüler im Kreis Borken konnten bei Berufsfelderkundungen in Unternehmen betriebliche Alltagswelten kennenlernen. In der achten Klasse gewinnen sie dabei Kenntnisse über die Berufswelt, indem sie sich exemplarisch in mehreren Berufsfeldern orientieren. Dabei lernen sie Arbeitsabläufe sowie verschiedene berufliche Tätigkeiten praxisnah kennen.
Zudem sind während der Schulzeit Langzeitpraktika in den Schulen und Berufskollegs vorgesehen, die einen ersten Einblick in das Berufsleben bieten sollen. Hier tauschen die Jugendlichen über einen längeren Zeitraum für einen Tag pro Woche die Schulbank gegen einen betrieblichen Arbeitsplatz. „Stetig steigt das Interesse der Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Jahrgänge aller Schulen daran“, sagt Rita Krümpelmann, von der Kommunalen Koordinierungsstelle des Kreises Borken.
In Sachen Übergang von der Schule in den Beruf rücken verstärkt Angebote für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II in den Fokus, da für sie der Schulabschluss vor der Tür steht. Die Teilnahmen an Workshops zur Entscheidungskompetenz und zusätzliche Praxiserfahrungen sollen ab dem kommendem Schuljahr (2018/2019) zum Standard für die Oberstufenschülerinnen und -schüler gehören.
Für jugendliche Flüchtlinge gibt es an Berufskollegs Internationale Förderklassen. Dort nehmen aktuell rund 120 Schülerinnen und Schüler an zweitägigen Potenzialanalysen sowie jeweils dreitägigen Berufsfelderkundungen und Praxiskursen bei einem Bildungsträger teil.
Ein weiterer Themenschwerpunkt bei dem Treffen der Studien- und Berufsorientierungskoordinatoren waren individuelle berufsorientierende Angebote für (schwer-)behinderte Jugendliche.
Abschließend hob die Leitende Regierungsschuldirektorin der Bezirksregierung Münster, Beate Schwingenheuer, das Engagement der Lehrkräfte hervor. Insgesamt seien viele schulische KAoA-Aktivitäten zu organisieren beziehungsweise in den Schulalltag zu integrieren. Angesichts zahlreicher neuer Schulen und weiterer Aufgaben wie Inklusion und Integration sei das eine große Herausforderung. Die Umsetzung von KAoA im Kreis Borken zeige viele positive Ergebnisse, betonte sie. Um den Jugendlichen den bestmöglichen Übergang von der Schule in den Beruf zu ermöglichen, müsse die Umsetzung der Aktivitäten aber weiterhin vorangebracht werden.
Zum Hintergrund:
Die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ unterstützt die Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen beim Übergang Schule-Beruf. Jugendliche und ihre Eltern werden dabei auf dem Weg in die Berufswelt nachhaltig unterstützt.
Das Landesvorhaben konzentriert sich auf vier zentrale Handlungsfelder, dabei bündelt die Kommunale Koordinierungsstelle die Aktivitäten vor Ort: Handlungsfeld I stärkt die Studien- und Berufsorientierung zum Beispiel durch Potentialanalysen, Berufsfelderkundungen und Praxisphasen. Zum Handlungsfeld II gehören Angebote im Übergangssystem wie ausbildungs- und berufsvorbereitende Maßnahmen sowie weitere Förderprogramme. Handlungsfeld III hat das Ziel, die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern. Beispielsweise gehen Auszubildende in die Schulen und geben den Schülerinnen und Schülern Einblicke in ihre Ausbildung. Handlungsfeld IV ist an die Kommunen gerichtet: Die Kommunalen Koordinierungsstellen bündeln die Aktivitäten vor Ort, um die Umsetzung des Landesvorhabens zu gewährleisten.
Bildzeile:
Die Studien- und Berufsorientierungskoordinatoren aller weiterführenden Schulen sowie der Berufskollegs im Kreis Borken trafen sich im Kreishaus Borken, um sich über die Aktivitäten im Rahmen des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“ auszutauschen

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