Trend-Werkstadt der CDU zeigt: Bürger oft mutiger als die Politik



Ein Kommentar BERTHOLD BLESENKEMPER

Heute. Morgen. Zukunft – das ist der Untertitel der Trend-Werkstadt #fürBocholt, zu dem die CDU vor einem Jahr Bürger eingeladen und anschließend mit ihnen diskutiert hatte. Heute Abend nun gab es die Abschlusspräsentation mit Vorstellung der Ergebnisse aus fünf Workshops zu Themen wie Stadtplanung, Mobilität und Digitalisierung. Prominenter Gast war dabei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Das erfreuliche Ergebnis: Die Bürger sind oft mutiger als die Politik. Während die noch über Parkplätze diskutiert, denken die Workshopteilnehmer sowohl bei der Stadtplanung wie auch im Bereich Mobilität bereits über eine Pkw-arme, wenn nicht sogar Pkw-freie City nach. So etwas nennt man innovativ. Auch beim Thema Digitalisierung gab es viele tolle Ideen.

Die CDU will sich die Ergebnisse nun anschauen und – soweit möglich – in ihr Wahlprogramm aufnehmen. Und da beginnt auch schon das Problem. Denn es könnte passieren, dass die Fraktion in den kommenden Monaten exakt das Geld verpulvert, das die Partei für die Zukunft nach 2020 verplant. Der Nordring beispielsweise wird so teuer, dass er einer modernen Verkehrslösung, wie sie in der Trend-Werkstadt angeregt wurde, eher im Wege steht. Und eine völlig überkandidelte Rathausrenovierung mit viertem Obergeschoss und Multifunktionssaal könnte so manchem sinnvollen anderen Projekt das Wasser abgraben. Erstes Opfer scheint bereits jetzt die Bürgerkulturhaus-Idee der Bürgerstiftung Bocholt zu sein.

Gleichzeitig läuft die CDU Gefahr, mit der Bürgerbeteiligung zu große Erwartungen geweckt zu haben. Werden die nämlich nicht erfüllt, führt das schnell zu herben Enttäuschungen. Aber immerhin: Versuch macht klug. Und dieser Versuch, die Bürgerbasis zu motivieren, ist wirklich gelungen.

Foto: Archiv

Die Ergebnisse Trendshops im einzelen:

Trendshop Gesundheit
Trendshop Stadtplanung
Trendshop Digitalisierung
Trendshop Integration
Trendshop Mobilität

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