Trotz Bürgermeister-Jubel über RS2: WMB sieht weiter gute Chancen für Bahn-Reaktivierung

Eine Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Bocholt und Rhede sowie darüber hinaus bleibt aus Sicht der Bocholter Westmünsterlandbahn GmbH (WMB) weiter möglich. Bei der vom Landesbetrieb Straßen NRW gestern benannten Linienführung des RS2 handele es sich lediglich um einen Vorschlag. „Die faktische Umsetzung des Projekts auf Basis geltender Gesetzgebung unterliegt allerdings klaren Vorgaben, die der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs auf diesem Abschnitt und darüber hinaus sehr gute Chancen einräumen“, schreibt Dr. Andreas Klöcker in einer Presseerklärung.
Die neueste Gesetzgebung stärke den Bahnbetrieb, heißt es darin weiter Auch die NRW-Landesregierung habe in der Koalitionsvereinbarung ein klares Interesse am Erhalt und Ausbau des Bahnverkehrs bekundet. Die WMB wird deshalb bei einer erneuten Antragstellung auf Entwidmung vom Recht einer Eingabe Gebrauch machen und ein „klares Verkehrsbedürfnis“ auf dem Streckenabschnitt Bocholt/Rhede anmelden. „Nicht unberücksichtigt bleiben darf die Tatsache, dass „Straßen.NRW 2022 mit Steuergeldern des Landes NRW in Höhe von 850.000 Euro beidseitig der Bocholter Straße, der ehemaligen B67, die Radwege aufwändig saniert und ausgebaut hat. Mit dieser direkten Verbindung sind die Städte Bocholt und Rhede optimal auf dem Radweg erreichbar, so dass ein zusätzlicher RS2 auf der Bahntrasse, die dringend für den Schienen-Personen-Nahverkehr benötigt wird, überflüssig ist“, meinen die Bahn-Befürworter.
Sie verweisen zudem auf die noch ausstehende und für den Herbst 2024 angekündigte, überarbeitete Machbarkeitsstudie. Auf Basis des neuen standardisierten Bewertungsverfahren, das auch Klimaziele, Maßnahmen zur CO2-Einsparung und umweltschonende Faktoren berücksichtigt, ist die Westmünsterlandbahn GmbH der Überzeugung, dass mit einem positiven Ergebnis zu rechnen ist, womit die Förderwürdigkeit einer Reaktivierung gegeben wäre. Hinsichtlich der Kosten wäre dann eine Finanzierung zu 90 Prozent über Fördermittel von Bund und Land möglich.
john says:
Die Bahn-Enthusiasten meinen, sie könnten die Entflechtung von Bahnverkehr und übrigem Verkehr weg zaubern. Sie können sich ja mal das Beispiel der Wuppertaler Schwebebahn oder die Berliner S- und Fernbahn anschauen, wie man so etwas machen muss.
Antonius Mayland says:
Lieber John,
hier muss doch gar nichts weggezaubert werden. Tatsache ist doch, dass auch beim RS2 ( z.B. an der Münsterstraße in Bocholt) keine Entflechtung möglich ist. Dort ist eine Anforderungsampel für den Radverkehr geplant. Wenn auch nur 500 Radfahrer täglich diese Ampel betätigen, geht der Rückstau bis weit auf den Ring. Dagegen sind 35-40mal täglich geschlossene Schranken ein Klacks. Und müssen wir nicht alle jeden Tag auf Straßen an Ampeln auf den kreuzenden Verkehr warten? Wo ist das Problem?
john says:
Wieviele Ampeln und gesicherte Bahnübergänge benötigt denn eine Bahn durch das Bocholter Stadtgebiet? Darf dann auch getutet werden, nachfragen in Lankern!
Carlos Goncalves says:
Hi John,
prüfe wann ein Signalton abgegeben wird.
Beschäftigen mit Details der Thematik ist meine Bitte bevor negative Szenarien ohne Fakten Hintergrund kommentiert werden.
Dankeschön für korrekte faktenbasierten Diskurs.
Freundliche Grüße
Carlos Gonçalves
RailMaster says:
Sehr geehrter „John“,
wer von der Materie „Bahn“ wenig bis überhaupt keine Ahnung hat, sollte auf solche „Hinweise“ lieber verzichten oder sich vor seinem Post „schlau machen“.
1. Es ist doch bemerkenswert, dass sich in der Öffentlichkeit keiner über die zahlreichen Ampeln im Straßenverkehr mokiert und sich auch keinerlei Widerstand regt. Sie werden als Teil der Straßenverkehre automatisch hingenommen. Dagegen scheint jeder mit Rotlicht und Schranken gesicherte Bahnübergang ein Problem zu sein. Auf Bocholter Stadtgebiet wären es auf der Bahntrasse sieben Schranken. Zum Vergleich: Allein auf dem Bocholter Stadtring passiert jeder Autofahrer 12 (!!) Ampeln).
2. Sind Bahnübergänge mit Schranken und Rotlicht gesichert darf mit unverminderter Geschwindigkeit gefahren werden. Dann entfällt jede Form von „Hupen“. Es sei denn, ein Zeitgenosse glaubt, zwischen den Halbschranken bei Rot die Gleise überqueren zu müssen.
3. In Lankern wurde schlicht und ergreifend verpennt oder man war nicht Willens, in Zusammenhang mit der Elektrifizierung die unbeschrankten Bahnübergänge schlicht zu entfernen oder umzubauen. Dann ist ein akustisches Signal gesetzlich vorgeschrieben. Im täglichen Betrieb hat man daher heute ein großes Problem. Es ist doch erstaunlich, dass sich seinerzeit Bürger und Landwirte kurz vor Wesel entlang der Straße „Zum Weißenstein“ erfolgreich durchgesetzt haben. Dort wurden drei nur wenige hundert Meter auseinanderliegende ehemals unbeschrankten Bahnübergänge alle mit Schranken und Rotlicht versehen. Nicht ein Bahnübergang wurde entfernt oder geschlossen!
Werden beschrankte Bahnübergänge genauso wie die Elektrifizierung bei einer Reaktivierung berücksichtigt, wird weder gehupt, noch der Straßenverkehr beeinträchtigt. Die Bahn ist einfach Teil des ÖPNV – und zwar für alle Bevölkerungsgruppen. Und das ist gut so!
C. Giesers says:
Es ist schon bezeichnend, wenn sich jemand nur hinter „John“ verstecken will, weil es offensichtlich ist, dass es nicht um sachlichen Diskurs sondern schlechtreden geht.
Man muss nicht besonders schlau sein um zu verstehen, dass an beschrankten Bahnübergängen nicht „gehupt“ (Getutet? Wie alt sind sie?) wird.
Ihr letzter Satz disuqalifiziert sie ebenfalls. Wenn Sie ernstgenommen werden möchten, sollten sie ihre Beiträge weniger Kindisch und dumm formulieren. Das hier ist peinlichstes Kindergartennivau.
C. Giesers says:
Die Schwebebahn können sie unter jeden Bahn-Artikel schreiben, er bleibt jedoch kompletter Blödsinn.
Diese Bahn hat innerstädtisch unbestrittene Vorteile, ist „auf dem Land“ aber aus vielen Gründen kein Mittel der Wahl – angefangen damit, dass es einen Medienbruch im Bahnhof erzeugen würde.
„Wie man etwas machen muss“ obliegt glücklicherweise nicht ihrer tutenden „Expertise“.
Es gibt viel über die Bahn zu lernen, da sie offensichtlich zu viel Zeit haben, könnten sie damit anfangen…
Paulchen Panter says:
Der Bürgermeister mag vom „Vorschlag“ des Landesbetriebes Straßen NRW begeistert sein, da dieser Vorschlag die eigene Ansicht unterstützt.
Denn, mehr als ein Vorschlag ist es ja nicht!
Dieser Vorschlag macht nichts amtlich, schon gar nicht nimmt er die erforderliche Freistellung von Bahnbetriebszwecken (Entwidmung) vorweg und auch nicht das ebenfalls erforderliche Planfeststellungsverfahren.
Wir reden noch immer von Jahren, die ins Land gehen werden, bevor irgendetwas passieren kann.
Hinzu kommen sicherlich Einwendungen und Widerstände aus der Bevölkerung, die die Begeisterung des Bürgermeisters nicht teilen.
Die Reaktivierung ist nach wie vor möglich!
Und sie ist notwendig!
Carlo says:
Lobby geht vor !!
Carlson says:
Der Jetzige Bürgermeister wird Hoffentlich nicht mehr Gewählt ! ! !
Carlson says:
Bocholt darf nicht mehr ein Kopfbahnhof sein !