Über 40 Frauen beim Netzwerktreffen der Frauenbrücke



Bocholt (EUBOH). Farbige Handabdrücke, ein Fadenabhebespiel und zahlreiche Gespräche prägten das Netzwerktreffen der „Frauenbrücke Deutschland-Niederlande“ am Montag, 18. Januar 2016, im GrenzBlickAtelier Bocholt-Suderwick. Mehr als 40 Frauen aus beiden Ländern waren der Einladung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bocholt, Astrid Schupp, gefolgt. Sie koordiniert das grenzüberschreitende Netzwerk seit März 2013.
„Hand in Hand“ war das Thema des jetzigen Treffens. Beim letzten Treffen ging es unter dem Motto „vis-à-vis“ darum, sich gegenseitig von Angesicht zu Angesicht kennen zu lernen. Die Bocholter Künstlerin Christa Maria Kirch hatte gemeinsam mit der Inhaberin des GrenzBlickAteliers Verena Winter-van Reeken ein interaktives Kunstprojekt konzipiert. Die Idee basiert auf dem Hintergrund, dass sich Frauen – unabhängig von Nationalität, Religion und gesellschaftlicher Stellung – interkulturell miteinander vernetzen und unterstützen.
Sammlung von Handschuhen
Damit die Symbolik der Handreichung und des Miteinanders besonders deutlich wird, soll ein gemeinschaftliches Kunstwerk entstehen. Die Teilnehmerinnen waren daher im Vorfeld gebeten worden, alte und neue, bunte und unifarbene, gebrauchte und ungenutzte Handschuhe mitzubringen. Diese wurden in einer großen Kiste gesammelt und später gemeinsam mit Kabelbindern verbunden. So entstanden Handschuhketten mit edlen Abendhandschuhen genauso wie Ketten mit Arbeitshandschuhen. Die Verbindung zu diesem interaktiven Handschuh-Kunstprojekt war Kirch durch eines ihrer ersten Kunstwerke gekommen. Damals hatte sie einen Abendhandschuh und einen Arbeitshandschuh auf einem Bild präsentiert und mit den Worten „Easy living – hard working“ ergänzt. „Dieses ist auch heute noch mein Lebensmotto“, so die Künstlerin.
Handschuhe gesucht

Das mit dem jetzigen Netzwerktreffen begonnene Kunstprojekt wird im Rahmen der Veranstaltung zum internationalen Frauentag am 5. März 2016 im Bocholter Medienzentrum präsentiert. Bis dahin sollen noch viele Handschuhe gesammelt werden. Alle Arten von Handschuhen, so Kirch, sind dabei willkommen: Kinder-Damen-Herren, Wolle-Leder-Stoff-Spitzen, Garten-Arbeit-Handwerker Handschuhe!
Sammelboxen stehen vom 21. Januar bis zum 3. März 2016 im Foyer des LWL-Textilmuseums – Weberei, Uhrlandstraße 50, 46397 Bocholt, bereit. Auch auf der niederländischen Seite sollen eifrig Handschuhe für dieses Projekt gesammelt werden. Dort ist die Sammelbox im Aaltense Musea, Markt 14, Aalten (Niederlande) zu finden.
Hände im Mittelpunkt
„Es geht um die Hände – Hände müssen heute viel leisten“, so Kirch. Deutschen und niederländischen Frauen sammelten an diesem Abend nicht nur Handschuhe, sondern nahmen auch an einer Druckaktion teil. Gemeinsam waren sie aufgefordert, ihre Hände mit Farbe zu bemalen und sie anschließend auf weißes Papier zu drucken. Auch hier wurde die Symbolik der Handreichung und des Miteinanders auf kreative Art und Weise dargestellt. Diese Bilder finden ebenfalls ihren Platz bei der Veranstaltung am 5. März 2016. Mit dem anschließenden Fadenabhebespiel – bekannt aus Kindertagen auf beiden Seiten der Grenze – versuchten sich die Teilnehmerinnen gegenseitig darin zu übertreffen, die Fäden so lange wie möglich in der Hand zu halten. „Das hat auch im Leben eine Bedeutung“, erläuterte die Künstlerin diese interaktive Idee. Bei allen spielerischen Aktionen ergaben sich viele Möglichkeiten, grenzübergreifend ins Gespräch zu kommen.
Das jetzige Netzwerktreffen fand in Kooperation mit dem Frauennetzwerk Bocholt und dem Europe-direct Informationszentrum Bocholt statt.

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