Übernimmt das EWIBO-Firmen- und -Vereinsgeflecht Hotel Nummer vier?



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Übernimmt das Firmen- und Vereinsgeflecht um die EWIBO jetzt mit dem Kolpinghaus das vierte Hotel in Bocholt? Wie der Sanierungsexperte Heinrich Stellmach gegenüber Made in Bocholt bestätigte, könnte der Jusina e.V., ein von EWIBO-Mitarbeitern gesteuerter und dominierter Verein, für rund zwei Millionen Euro das Kolpinghaus erwerben und damit den in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Kolpingverein aus der Bredouille helfen. Entsprechende Gespräche seien geführt. Die Jusina wolle das Kolpinghaus weiter als Hotel und Gaststätte betreiben, noch aber sei nicht entschieden, hieß es weiter.

Der Sozialverein Jusina hatte vor Jahren bereits das Hotel Maestral an der Bahnhofstraße gekauft und zu einem „Ampelhaus“ umgebaut. Zudem gehört mit der PSA GmbH einer Tochtergesellschaft des Sozialvereins das Tagungshotel Europahaus an der Adenauerallee. Im ehemaligen Hotel Kupferkanne betreibt die Jusina ein Brückenprojekt für unbetreute, jugendliche Flüchtlinge. In allen beteiligten Firmen beziehungsweise Vereinen ist Berthold Klein-Schmeinck Geschäftsführer oder im Vorstand.

Für Sanierer Heinrich Stellmach wäre der Verkauf an die Jusina eine Ideallösung . „Der Kolpingverein könnte dann dort weiter seinen Vereinsaktivitäten nachgehen“, meint er. Anders sähe es im Fall eines Verkaufs an Investoren oder im Falle einer Zwangsversteigerung aus. Dann sei mit einer Verwertung des rund 4000 Quadratmeter großen Grundstückes zu rechnen, so Stellmach. Entsprechende Nachfragen von Interessenten aus der Immobilienbranche gibt es offenbar bereits.

Für einige Mitglieder im Kolpingverein hätte ein Deal mit dem Verein allerdings einen bitteren Beigeschmack. Sie hatten der EWIBO vorgeworfen, mit dem Abzug von jugendlichen Dauergästen aus dem Kolping-Jugendhaus zugunsten der eigenen Einrichtungen (siehe oben) den Kolpingverein erst in finanzielle Schwierigkeiten gebracht zu haben. Heinrich Stellmach sieht das nüchtern. „Es sind hier auch sicherlich Managementfehler gemacht worden. Außerdem müssen wir nach vorne schauen“, so der Sanierer gegenüber Made in Bocholt.

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