Ukrainischer Bürgermeister: „Nur vereint können wir jedes Übel besiegen“

Von ANTONIA EPPING (Text und Fotos)
Ganz unter dem Eindruck einer Rede des ukrainischen Bürgermeisters Gennadii Lebid (Werchniodniprowsk) stand gestern der Festakt „80 Jahre Frieden und Freiheit“ im Bocholter LernWerk. Der Gast aus Werchniodniprowsk (Foto links) appellierte eindringlich an alle Demokraten und meinte: „Nur gemeinsam, nur vereint können wir jedes Übel besiegen“. Zahlreiche Gäste und Vertreterinnen und Vertreter der Partnerstädte Bocholt (Belgien), Akmene (Litauen) Rossendale (England) und Werchniodniprowsk (Ukraine) sowie aus den Niederlanden nahmen an der Veranstaltung teil.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Kroesen begrüßte in Abwesenheit von Thomas Kerkhoff, der bei der Verleihung des Unternehmerpreises war, die Anwesenden. In ihrer Ansprache erinnerte sie an die Opfer des Krieges und betonte die große Errungenschaft eines jahrzehntelangen Friedens in Europa. Gleichzeitig zeigte sie sich solidarisch mit der Ukraine und rief eindringlich dazu auf, sich weiterhin für den Frieden einzusetzen und die Vergangenheit dabei nicht zu vergessen.
In einer eindrucksvollen Ansprache verband Gennadii Lebid anschließend die historischen Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg mit der Gegenwart und richtet einen eindringlichen Appell an die internationale Gemeinschaft: „Heute kämpft die Ukraine an vorderster Front für dieselben Werte, für die einst unsere Vorfahren gekämpft haben.“
Lebid nutzte die Gelegenheit, um sich für die tatkräftige Hilfe aus Bocholt zu bedanken. In den vergangenen Monaten hatte die ukrainische Partnerstadt umfangreiche humanitäre Unterstützung erhalten:„Wir sind der Gemeinde Bocholt aufrichtig dankbar für ihr Handeln, ihre Herzlichkeit, für ihre Unterstützung, dafür, dass sie da ist“, so Lebid.
Im Rahmen des Festaktes präsentierte das Stadtmuseum Bocholt das Projekt „Bocholter Zeitzeugen 2.0“. In dem 14-minütigen Video, das in Kooperation mit Studierenden aus Münster entstanden ist, schildern verschiedene Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ihre Erlebnisse rund um das Ende des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit in Bocholt.
Musikalisch wurde der Abend von einem ukrainischen Duo aus Doetinchem und der Musikschule Bocholt-Isselburg begleitet. Mit Klavier, Querflöte, Geige und Cello sorgten die Musikerinnen und Musiker für abwechslungsreiche Momente zwischen den Redebeiträgen.
Nach den offiziellen Programmpunkten luden die Veranstalter zu einem Zusammenkommen im Foyer des LernWerks ein. Bei kühlen Getränken und einem Imbiss kamen man ins Gespräch.