Unfallkommission nimmt Unfallhäufungspunkt Liedener Ringstraße in den Blick



Wiederholte Unfälle an denselben Stellen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes sind der Untersuchungsauftrag der Unfallkommission. Viermal im Jahr berät die Unfallkommission des Kreises Borken in nichtöffentlicher Sitzung, wie Unfallhäufungsstellen entschärft werden können. Die erste Sitzung dieses Jahres fand coronabedingt nicht als Präsenzveranstaltung, sondern digital statt. „Ziel der Unfallkommission ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und somit Straßenverkehrsunfälle zu verhindern“, so Dr. Gerswid Altenhoff-Weber, Leiterin des Fachbereichs Verkehr des Kreises Borken. „Dazu wertet die Polizei regelmäßig ortsbezogen Straßenverkehrsunfälle aus, so dass gefährliche Stellen möglichst früh erkannt und abgemildert werden können“, erklärt sie weiter.

Im Rahmen der Analysen und Beratungen wurde wiederholt deutlich, dass der „Faktor Mensch“ einen nicht unerheblichen Anteil an der Entstehung einer Unfallhäufungsstelle hat. „Manch ein Unfall steht in keinem Zusammenhang mit der Verkehrssituation oder den baulichen Gegebenheiten, sondern ist auf das Nichtbeachten von Verkehrsregeln oder Fahrfehler zurückzuführen“, erklärt Judith Wiltink, die beim Kreis Borken die Abteilung „Verkehrssicherung und -aufklärung“ leitet.
Auch im Bocholter Raum haben sich die Beteiligten u. a. auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung an der Landstraße L 605 Liedener Ringstraße / K 1 Liedener Höfgraben verständigt, nachdem dort in den Jahren 2019 und 2020 Unfälle mit tödlichem Ausgang sowie einer schwer- und einer leichtverletzten Person passiert sind. Zukünftig wird im Kreuzungsbereich die erlaubte Geschwindigkeit auf 70 km/h reduziert (derzeit sind 100 km/h erlaubt). Zudem wird auf den kreuzenden Radverkehr durch ein entsprechendes Verkehrszeichen hingewiesen.

Aufgabe der Unfallkommission ist es – soweit möglich – Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu beraten und einvernehmlich festzulegen. Die Bandbreite reicht von Änderungen bei der Verkehrsregelung und -lenkung über die Verkehrsüberwachung bis hin zu baulichen Maßnahmen.

Zum Hintergrund: Unfallkommission
Die örtliche Unfalluntersuchung und damit die Arbeit der Unfallkommission ist eine gemeinsame Aufgabe von Straßenverkehrs-, Straßenbau- und Polizeibehörden. Somit waren auch in dieser Sitzung Vertreterinnen und Vertreter der Straßenverkehrsbehörden der Städte Ahaus, Bocholt, Borken und Gronau sowie des Kreises Borken, des Landesbetriebs Straßen NRW und des Kreisbetriebs sowie der Kreispolizeibehörde Borken beteiligt. Vertreter der Bezirksregierung Münster nahmen ebenfalls an der Sitzung teil. Die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Borken hat den Vorsitz der Unfallkommission.

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