Unternehmerverband: „Brauchen ehrliche Diskussion über die Rente“



Der hiesige Unternehmerverband begrüßt ausdrücklich die einsetzende Diskussion zur zukünftigen Rentenpolitik. Diese sei angesichts der Alterung der Gesellschaft dringend nötig. Gleichzeitig warnt er die Parteien vor falschen Versprechungen. „Wer den Wählern vorgaukelt, dass man langfristig das Rentenniveau fixieren könne, handelt unverantwortlich. Das ist schlicht nicht bezahlbar“, so Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes.

Niemand wolle die Lebensleistung der heutigen und der künftigen Rentner in Frage stellen, doch man müsse zur Kenntnis nehmen, dass die Rentenversicherung auf einem Generationenvertrag beruhe. „Die Jungen zahlen für die Alten. Wenn es immer weniger Junge gibt, dann muss sich das nach den Gesetzen der Mathematik auf die Rentenhöhe auswirken“, erläutert Schmitz.

Nach Berechnungen des Prognos-Institutes im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft würden sich allein die zusätzlichen Kosten einer Rentengarantie, wie sie Finanzminister Scholz vorgeschlagen hat, im Jahr 2040 auf 75 Milliarden Euro summieren. Schon die von der Berliner Regierungskoalition in dieser Woche verkündete Rentenstabilität bis 2025 führt dazu, dass rund 12 Milliarden Euro zulasten der jungen auf die ältere Generation verteilt werden. Und schon heute betrage der Zuschuss aus Steuermitteln in die Rentenkasse rund 100 Milliarden Euro jährlich. Das Geld fehle für dringende Zukunftsinvestitionen. Schmitz nennt den großen Investitionsstau bei Schulen und Infrastruktur, der angepackt werden müsse.

„Wir können in Deutschland nicht so tun, als ob uns die jungen Leute, die die Beiträge erarbeiten müssen, nicht interessieren“, mahnt Schmitz. Nicht die Politik erwirtschafte die Rentenbeiträge, sondern die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemeinsam mit den Unternehmen. Es berge erheblichen sozialen Sprengstoff, wenn man in den kommenden Jahren die Rente der heute jungen Generationen „verfrühstücke“.

„Eine ehrliche Politik muss versuchen, die Interessen in einen gerechten Ausgleich zu bringen. Die Rentner der Zukunft brauchen zusätzliche Einnahmen aus privater und betrieblicher Altersvorsorge. Dazu muss die Politik ermuntern. Hier muss sie bessere Anreize setzen“, fordert Schmitz.

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