ver.di im ehemaligen Stadtwaldlager auf den Spuren der Vergangenheit

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Rund 40 Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begaben auf die Spuren der Vergangenheit. Sie trafen sich auf dem Wanderparkplatz Wiener Allee, um von dort aus zum Gelände in Richtung ehemaliges Stadtwaldlager zu gehen. An der Spitze Dr. Werner Loock, der während der anderthalbstündigen Veranstaltung sehr anschaulich schilderte, wie das ehemalige Stadtwaldlager entstanden ist und welche Funktionen es für den Hitler-Faschismus hatte. Heute erinnern daran allerdings nur noch Hinweistafeln, ein Mahnmal für Opfer von Krieg und Gewalt und ein Obelisk. Dieses „Denkmal“ wurde 1936 für die bei der Dollfuß-Affäre in Österreich gefallenen SA-Männer errichtet.

Während der Führung erinnerte Dr. Werner Loock daran, dass das Bocholter Stadtwaldlager Zeugnis eines der wechselvollsten Kapitel der Bocholter Geschichte sei.
Sehr anschaulich berichtete er über die ersten Lagerbewohner, den Nationalsozialisten der sogenannten Österreichischen Legion, sowie über die Lebensumstände der zahlreichen Kriegsgefangenen, die zwischen 1939 und 1944 dort eingesperrt waren.

Die Gewerkschafter – ehemalige Stadtbeschäftigten und Beschäftigten in Pflegeberufen, im Einzelhandel, bei Speditionen und beim Finanzamt – zeigten sich hoch interessiert und zugleich betroffen. Bärbel Sauer, die zusammen mit Anita Lohberg und Siegfried Drescher, diese Veranstaltung als ver.di-Seniorenbeauftragte auf die Beine gestellt hatte, richtete den Blick auch in die Zukunft und vor den erstarken rechtsradikaler Parteien und sagte zum Abschluss am Gedenkstein: „Rassismus und Faschismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Für uns gilt, die Demokratie hoch zu halten und den Rattenfängern entgegenzutreten.

Danach ging es zur gemütlichen Kaffeerunde in die Gaststätte Kleingärtnerverein am Stadtwald.




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