Verdacht: Soll Stadtmuseums-Standort geopfert werden?



Von BERTHOLD BLESENKEMPER

Der Streit um das Stadtmuseum in der City hält an. Eine von Bürgermeister Thomas Kerkhoff favorisierte Verlagerung in die ehemalige Fildekenschule lehnt der Verein für Heimatpflege nach wie vor entschieden ab. Er plädiert stattdessen für eine Erweiterung des jetzigen Standortes an der Osterstraße (siehe Zeichnung). In deren Rahmen könnten dann auch die erst vor kurzem öffentlich gewordenen Mängel beim Brandschutz beseitigt werden, so der Vorstand.

Made in Bocholt hat auf Anfrage Einblick in das Brandschutzkonzept vom 8. Juni 2021 für das Stadtmuseum erhalten. Darin steht, das eigentlich schon 2019 hätte reagiert werden müssen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Land die Brandschutz-Vorschriften geändert. In der Folge hätte es laut Gutachten Evakuierungsräume im Dachgeschoss des Stadtmuseums, kürzere Rettungswege und eine flächendeckende automatische Brandmeldeanlage geben müssen. Doch es geschah nichts.

Erst jetzt, nachdem der Plan der EWIBO gescheitert war, in der Fildekenschule generationsübergreifendes Wohnen zu ermöglich, und nachdem die Verwaltung neue Lösungen für das Gebäude suchen musste, war die Nutzung des Stadtmuseums plötzlich nicht mehr möglich und ein Umzug in die Fildekenschule notwendig. Das nährt den Verdacht, dass der Stadtmuseums-Standort Osterstraße gezielt geopfert werden soll.

Wir haben Bürgermeister Thomas Kerkhoff dazu vor elf Tagen folgende drei Fragen gestellt? Waren der Verwaltung die neuen gesetzlichen Anforderungen auch schon vor dem 08.06.2021 bekannt (Anmerkung der Redaktion: Der 08.06.2021 ist der Termin der Veröffentlichung des Brandschutzgutachtens)? Wenn ja, warum wurde nicht früher reagiert? Wenn nein, warum war das nicht bekannt? Heute schließlich erreichte uns eine allgemeine Stellungnahme des Bürgermeisters zum Thema Stadtmuseum. Auf die konkreten Fragen geht er dabei allerdings nicht ein. Die Verwaltung will diese Fragen ganz offenbar nicht beantworten.

  1. „Auf die konkreten Fragen geht er dabei allerdings nicht ein. Die Verwaltung will diese Fragen ganz offenbar nicht beantworten.“

    Herr Blesenkemper, Sie sind doch lange genug im Geschäft. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass diese Verwaltung, gerade mit diesem BM, kritische Fragen beantworten will. 😀 Zumal darf der BM nicht publikumswirksam seine Nase in die Kamera halten…. so wird das nüscht…

    Als treuer Mitleser aber ein Daumen-Hoch von mir 🙂

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